Der Mörder kommt in Teufels Küche

Autor*in
Zindel, Paul
ISBN
978-3-7855-4646-8
Übersetzer*in
Wiemken, Simone
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
156
Verlag
Loewe
Gattung
Krimi
Ort
Bindlach
Jahr
2003
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Beim New Yorker Gourmet-Festival wird ein Nachwuchskoch auf offener Bühne vergiftet. Doch war er wirklich das Ziel des Anschlags? Die beiden jungen Detektive Quentin und India sind Zeugen des Mordes und ermitteln auf eigene Faust. Doch erst drei Tote später haben sie die Lösung des Rätsels gefunden.

Beurteilungstext

Wie man in diesem Buch sieht, hat auch ein Jugend-Krimi keine Angst vor Leichen - vier sind es hier insgesamt. Alle sind berühmte Köche und alle kommen nach Art ihres Lieblingsgerichtes um. An dieser Stelle erinnert sich der Rezensent an einen englisch/französischen Spielfilm der 70er Jahre, der genau diesen Plot schon einmal verwendete.
Aber weiter mit diesem Buch. Die nun folgende Ermittlungstätigkeit der beiden Schüler hat durchaus die Qualität einschlägiger Kriminalromane mit allen Vorzügen und Schwächen: Die gezogenen Schlüsse sind meistens brillant, aber so viele glückliche Zufälle, so viel “Immer-zur-rechten-Zeit-am rechten-Ort”, so viel Offenherzigkeit seitens der Polizei, die ihre frischesten Ermittlungsergebnisse bereitwillig mit den Beiden teilt - das alles hat doch einen sehr geringen Wahrscheinlichkeitsgrad. Dennoch ist die Geschichte spannend und auch unterhaltsam, wenngleich die Übersetzung etwas hölzern und sprachlich ungelenk daherkommt. Allzu oft sagen die Agierenden Sätze, die mit “Lass uns das tun” oder ähnlichen “Denglish”-Idiomen gespickt sind und vieles klingt einfach nach Papier.
Ein sachlicher Fehler bleibt auch noch zu bemängeln (ohne dass er die Geschichte dramatisch beeinflusst): Der Mörder bringt sich gegen Ende selbst durch den Verzehr einer Handvoll Knollenblätterpilze um und stirbt daran innerhalb von Sekunden. Das ist toxikologisch falsch: Gerade Knollenblätterpilze sind bei Pilzvergiftungen deshalb so heimtückisch, weil Beschwerden erst nach ca. 8 Stunden auftreten, wenn es zum Magenauspumpen zu spät ist. Ein Spontanselbstmord wäre damit also unmöglich.
Fazit: Ein ganz unterhaltsamer Krimi mit sprachlichen und sachlichen Schwächen, als literarisches Fast-food aber durchaus geeignet.

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Diese Rezension wurde verfasst von bh-rp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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