Der Masterplan der letzten Chancen
- Autor*in
- Hattemer, Kate
- ISBN
- 978-3-551-58439-7
- Übersetzer*in
- Herzke, Ingo
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 304
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2021
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das diesjährige Komitee der Abschlussfeierlichkeiten an der Chawton Highschool besteht aus der hübschen Gennifer, dem sehr gut aussehenden Andrew und der superschlauen Jemima Kincaid, aus deren Sicht der Leser am Geschehen teilnimmt. Dass dies eine brisante Mischung ist, erfährt der Leser recht schnell.
Beurteilungstext
Bislang haben die drei Absolventen noch nicht viel zuwege gebracht. Das ändert sich, als Jemima die Idee hat, dass jeder online schreiben kann, mit wem er oder sie zur Abschlussfeier gehen möchte. Sozusagen eine geheime Dating-Liste und eine letzte Chance, mit einer Person zum Ball zu gehen, die man sich nicht traut anzusprechen. Mögliche Übereinstimmungen würden dann vor dem Ball bekannt gegeben. Der Name, den sie aufschreibt, lautet Andrew.
Jemima, die von sich behauptet, dass sie schon Feministin war, bevor es Trend wurde, macht sich viele Gedanken über die Ungleichbehandlung von Mädchen und Jungen. Sie protestiert dagegen, diskutiert viel und sogar die Lehrer bleiben von ihren zum Teil radikalen Ideen nicht verschont. Dennoch kommt auch sie nicht auf die Idee, dass ausgerechnet ihre beste Freundin Jiyoon, die ein Jahr unter ihr ist, sich für den freiwerdenden Posten des Schulsprechers bewerben könnte. Denn Jiyoon ist Asiatin und ein Mädchen. Eine Schulsprecherin gab es bislang nämlich nicht und an diesem Punkt muss sich Jemima eingestehen, dass sie sich zwar lautstark für ihre Rechte und die der anderen einsetzt, aber letzten Endes das gleiche Schubladendenken wie viele andere hat. So erkennt sie im Laufe der Planungen, dass Gennifer nicht nur hübsch, sondern auch noch ziemlich klug und nett ist. Und bei allen Gedanken über Rollenklischees, hat Jemima überhaupt nichts dagegen, dass sich ausgerechnet der Mädchenschwarm und Schülersprecher Andrew für sie interessiert. Die beiden kommen sich schnell näher und dann ist es auch irgendwann egal, dass Andrew ein Macho ist. Am Ende findet Jemima ihren Weg, unter anderem mit Hilfe ihres überaus sympathischen Bruders, der mit klugen Ratschlägen nicht spart.
Sprachlich ist das Buch ein kleines Highlight. Die Autorin schreibt ziemlich witzig über das Chaos jugendlicher Hormone, aber auch einfühlsam, wenn es darum geht, dass jeder das eigene Verhalten immer wieder überprüfen sollte, bevor man andere verurteilt. Ein Buch, das sich leicht liest, dennoch zum Nachdenken anregt.