Der Mars. Ein Planet voller Rätsel

Autor*in
ISBN
978-3-7716-4502-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
288
Verlag
Fackelträger
Gattung
Ort
Köln
Jahr
2013
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
39,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Nachbarplanet der Erde, der den Namen des römischen Kriegsgottes trägt und auch als ""Roter Planet"" bezeichnet wird, ist in den Fokus der Weltraumfahrt gerückt, ein bemannter Flug dorthin ist anvisiert. Der Untertitel des Buches zeigt, dass er trotz des enormen Wissens immer noch voller Rätsel ist. Einige davon werden sehr beeindruckend geschildert und einige sogar gelüftet.

Beurteilungstext

Das großformatige und sehr umfangreiche Buch lebt in erster Linie von den zumeist ganzseitigen und hervorragenden wie informativen Fotos. Es gliedert sich neben Vor-und Nachworten, Literaturhinweise und Register in neun große Kapitel. Als Herausgeber zeichnet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) verantwortlich, das Teil des deutschen Engagements zur Erforschung des Weltraums ist - immerhin gibt Deutschland hierfür jährlich rund 1,2 Milliarden Euro aus.
Auf dem Vorsatz sehen wir, dass bereits große Teile des Mars - wenigstens in groben Zügen - entschleiert sind. Acht Landestellen sind gekennzeichnet, zuletzt Mitte 2012 die Fähre ""Curiosity"" (Neugier), der das letzte Kapitel ganz gewidmet ist. Curiosity und die anderen Aktivitäten gehen vor allem zwei Fragen nach: Wie ging die Entwicklung des Weltalls vonstatten? und: Gibt es Leben, wie wir es kennen? Das Projekt ""Orion Crew Exploration Vehicle"" wird dieser Frage insbesondere nachgehen, wenn die bemannten Raumfahrzeuge so weit erprobt sind, dass in der Tat ein bemannter Flug zum Mars unternommen werden kann.
Bis dahin wird unsere Neugier einerseits mit den vielen, detaillierten Fotos befriedigt aber zugleich neue geweckt, denn der Ausschnitt ist immer nur ein Teil von dem, was wir gern gänzlich entschleiert kennenlernen möchten - auch wenn wir wissen, dass das kaum möglich sein dürfte.
Wir beginnen mit zwei Fotos von Erde und Mars im maßstabsgetreuen Vergleich aus dem Weltraum heraus fotografiert. Der eine halb so groß wie die andere, eine ""ähnliche Achsenneigung"" und damit durch die Umlaufbahn um die Sonne mit ""stark ausgeprägten Jahreszeiten"". Die Idee, dass der Mars eine zweite Erde wäre, wurde sehr schnell widerlegt, jedoch zeigen die Bilder, dass es zumindest zeitweise dort nicht nur Wasser, sondern sogar fließende Gewässer gegeben haben muss.
Das Buch geht in die Geschichte, die Bedeutung des Mars im Wandel des geo- in das heliozentrische Weltbild durch die Beobachtung seiner Bewegung im Vergleich zu dem - wie angenommen - der Sonne um die Erde. Kopernikus belichtete und folgerte durch seine Beobachtungen des Marsweges seine Theorien. Die Welt der Teleskope widerlegte die geozentrische Theorie vollständig, aber damit wurden zugleich neue gelegt.
Wir staunen über den Beginn der Kartografierung des Mars durch die Mariner-Programme und deren Fotografien, die je einen Ausschnitt von 1000 x 1000 Kilometern zeigten, also ein Bild für 1 Million qkm. So - Stück um Stück - wurde die hohle ""Marskugel"" mit einem Mantel bedeckt. Sehr erstaunlich, wie wir von den sehr diffusen Fotoplatten um 1900 zu den sehr detaillierten Aufnahmen der letzten Jahre uns dem Nachbarplaneten näherten!
Wer das Buch nur unter dem Gesichtspunkt der Fotos benutzen möchte, der wird nicht enttäuscht sein. Wer sich darüber hinaus mit dem Text, auch auszugsweise, beschäftigen mag, für den besteht die Gefahr der Infektion. Dann kann man für eine nicht genau zu bestimmende Zeit nicht mehr von ihm lassen, dem Planeten mit dem Namen des Kriegsgottes, der ihm wahrlich nicht gerecht wird.

Dem Buch beigefügt ist eine DVD, auf der die heutige Marsforschung in acht Themen (mögliches Leben - Landestellen - Vulkanismus - Klimageschichte - die beiden Marsmonde - Wetter und Klima - Geschichte der Marsforschung - Kartierung der Oberfläche) anzuklicken ist. Die Marsoberfläche wird dort ebenfalls gestaltet abgebildet: Eine 3-D-Animation (mit beigefügter Rot-Blau-Brille; 8 Minuten) oder der Marsüberflug einer Sonde werden simuliert und wir tauchen ein in eine herrliche wüstenartig und sehr eindrucksvolle Landschaft, leider dauert der Flug nur knapp 4 Minuten.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010