Der Löwenanteil

Schlagwörter

• Philosophie

Teaser

Herr und Frau Spitzmaus erhalten eine Einladung zum Geburtstag des Löwen. Herr Spitzmaus weiß vor lauter Stolz und Hochachtung nicht mehr, was er tun soll, ganz im Gegenteil zu seiner Frau, die dem Braten nicht traut. Doch alle Argumente ihrerseits wischt er hochnäsig weg und so gehen sie auf die Geburtstagsparty. Dort sind viele große, vor allem fleischfressende Tiere, um dem Löwen zu huldigen. Frau Spitzmaus wittert jedoch Gefahr. Zu Recht!

Beurteilungstext

Diese moderne Fabel besticht durch Charme und Humor in der Sprache als auch durch witzige, bunte Illustrationen. Der Titel wird zur Persiflage: Was ist nun der Löwenanteil? Sind es die Mäuse, die die Einladung zum Geburtstag nur erhalten haben, um anschließend verspeist zu werden, oder ist es die Heldentat der Mäuse, die anderen Tiere vor der großen Gefahr der Wilderer gerettet zu haben? Herr Spitzmaus ist viel zu eitel und stolz, von sich selbst absolut überzeugt, so dass er sogar zum Schluss noch glaubt, den “Löwenanteil” an der Rettungsaktion geleistet zu haben, auch wenn seine Frau von Anfang an alles durchschaut hat.
Die Autorin hat mit sehr viel Humor und feinen Anspielungen auf menschliches Verhalten eine Gesellschaft in der Tierwelt der Savanne beschrieben, die den Leser in die Realität versetzt. Fressen und gefressen werden - sich andienen anstatt seine eigene Position zu beziehen, dies sind Verhaltensmuster, die Menschen annehmen, um angeblich weiterzukommen und gesellschaftlich über anderen zu stehen. Frau Spitzmaus indes verkörpert den vorsichtigen, weitblickenden und auch weisen Menschen, der eher zurückhaltend und bescheiden ist.
Der Illustratorin gelingt es durch feine und trotzdem farbenfrohe Zeichnungen die humorige Laune des Buches zu unterstützen. Auch wenn die klassische Moral am Ende nur versteckt in den Worten von Frau Spitzmaus zu finden ist, diese Fabel kann es mit denen der tradierten Form aufnehmen!