Der Leuchtturm

Autor*in
Flech, Le
ISBN
978-3-551-74878-2
Übersetzer*in
Wilksen, Kai
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
96
Verlag
Carlsen
Gattung
Comic
Ort
Hamburg
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

1911 reist der frisch gebackene Bauingenieur in die Bretagne, um dort einen Leuchtturm zu errichten. Eine scheinbar unlösbare Aufgabe, da sowohl die Natur, als auch die Arbeiter ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen. Trotz harter Rückschläge kämpft sich der junge Mann fern ab von Paris durch. Er muss lernen, seine Vorurteile gegen das bretonische Volk abzulegen und findet schließlich zu sich selbst.

Beurteilungstext

Bruno Le Flech gibt in diesem Comic eine herzliche Liebeserklärung an seine Heimat ab. Fern ab von Paris entdeckt der junge Ingenieur ein Volk, auf das er zunächst nur missbilligend herunterschaut. In seinen Briefen an den in Paris verbliebenen Freund Charles macht er sich zunächst über Land, Leute und Sprache lustig. Erst mit der Zeit muss er erfahren, dass er aufgrund widriger Umstände sein Bauvorhaben nur durch die Mithilfe der Einwohner durchführen kann. Ein harter Kampf gegen die Natur, verschwörerische Machenschaften und nicht zuletzt gegen die eigenen Vorurteile beginnt. Der Ton seiner Briefe ändert sich zusehends, bis er schließlich am Ende seines Auftrags heimisch in der zuvor verhassten Umgebung geworden ist und voll Trauer seiner Rückkehr nach Paris entgegensieht.
Die Botschaft des Comics und die Hommage an eine wunderschöne Landschaft und ein interessantes Volk sind dem Autor vollauf gelungen. In liebevollen, detailgetreuen Zeichnungen gelingt es ihm, seine Leser zu begeistern. Auch die Wortwahl der Briefe und die Vielfältigkeit der Schriftarten lassen die Berichte des Ingenieurs authentisch und abwechslungsreich erscheinen.
Leider ist die Geschichte, die sich um diese Rahmenhandlung vollzieht, weder spannend, noch bis in alle Einzelheiten logisch durchdacht. Warum am Ende des Comics auf der Feier zur Erbauung des Leuchtturmes die Mobilmachung und damit der 1. Weltkrieg verkündet wird, bleibt daher unklar. Die permanenten Rückschläge, die der Ingenieur erfährt, können zwar keinen Spannungsbogen aufrechterhalten, dennoch ist der Comic aufgrund seiner überzeugenden Gestaltung und der zeitgemäßen Rahmenhandlung für Liebhaber dieser Literatur zu empfehlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von SZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010