Der lange Weg nach Hause

Autor*in
Bednarski, Laura
ISBN
978-3-942795-95-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bednarski, Laura
Seitenanzahl
36
Verlag
Kunstanstifter
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Mannheim
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
Preis
22,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein großer Tiger möchte der kleinen Frieda ihren verlorenen Plüschtiger zurückbringen. Unterwegs müssen die Beiden viele Gefahren überwinden und werden dabei getrennt. So kommt der große Tiger ohne seinen kleinen Plüschfreund zu dem nicht weniger glücklichen Mädchen, während auf den Plüschtiger ein neues Abenteuer wartet.

Beurteilungstext

Der Alptraum eines jeden Kindes (und seiner Eltern): das liebste Stofftier ist verloren gegangen.
Wie gut ist es da, wenn ein lebensgroßer Tiger bei seinem Morgensport im Dschungel auf einmal den kleinen Plüschtiger Arno mit Rucksack und Adressschild der Besitzerin findet. Frohen Mutes begeben sich die beiden Tiger auf eine Reise, die in dem textfreien Bilderbuch „Der lange Weg nach Hause“ mit verspielten, großformatigen Bildern erzählt wird.
Die Bildgeschichte beginnt dabei schon auf den Vorsatzseiten mit dem Verlust des Plüschtiers. So müssen die Leser*innen genau schauen und nachdenken, was eigentlich die Ausgangsproblematik der Erzählung ist. Die Reise gestaltet sich für die Protagonisten und Leser*innen gleichermaßen spannend. Immer neue Hindernisse stellen sich dem großen Tiger auf der Reise zu dem kleinen Mädchen Laura in den Weg. So hat es eine Hundebande auf den Plüschtiger abgesehen, Gewässer und lange Straßen müssen passiert werden. Glücklicherweise beweist der große Tiger Mut und bekommt verschiedentlich Hilfe. Umso enttäuschter ist er, als ihm in Seenot das Plüschtier doch abhandenkommt. Dem Mädchen, das in der Stadt schon Suchanzeigen nach ihrem Tiger aufgehängt hat, ist die Verwunderung deutlich anzumerken, als ein lebensgroßer Tiger vor ihrer Haustür steht. Sie sieht in ihm aber ihren Arno und ist glücklich über dessen Rückkehr. An diesem Punkt ergibt sich eine spannende Leerstelle, denn es bleibt offen, was in Lauras Vorstellung in der Abwesenheit bei ihrem Stofftiger die Veränderungen herbeigeführt haben könnte. Was das Mädchen nicht weiß, die Leser*innen aber im hinteren Vorsatz entdecken können, ist, dass der kleine Plüschtiger in einem Rettungsring im Fluss zu einem anderen Kind gespült wird. Auch hier eröffnet sich eine neue mögliche Geschichte. Auch wenn über die Bildfolgen eine schlüssige Geschichte aufgebaut werden kann, bleiben doch viele Freiräume, alleine oder im Dialog eigene Varianten oder Fortsetzungen zu imaginieren.
Dies wird dadurch unterstützt, dass die farbenfrohen Bilder aus einer Mischung von Aquarell- und Zeichentechniken die Leser*innen ab dem ersten Bild dazu einladen, sich in die Geschichtenwelt zu vertiefen. Pluriszenische Mehrfachdarstellungen und versteckte Hinweise sorgen dafür, dass sich Kinder und Erwachsene gleichermaßen auf die Suche nach der Handlungsreihenfolge begeben müssen und somit aktiv an der Geschichtenentstehung beteiligt sind. Viele poetische und humorvolle Details ermuntern dabei zu einem lange Verweilen auf den Doppelseiten und erzeugen immer wieder neue, spannungsvolle Bildkompositionen.
Das Buch eignet sich durch seinen interaktiven Charakter besonders für Vorlesesituationen, aber auch als kreativer Diskussions- und Schreibanlass für die Schuleingangsphase.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Mo; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 02.03.2023

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