der kleine rote Vogel

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• Familie
• Tiere

Teaser

Eines Tages schlüpft im Zoo ein kleiner roter Vogel. Die anderen Tiere sind erstaunt, denn es gibt gar keine Vögel im Zoo. Aber sie nehmen den kleinen roten Vogel auf und kümmern sich liebevoll um ihn. Doch können ihm die anderen Tiere nicht das beibringen, was zum Vogelsein dazugehört - das Fliegen. Als aber ein Vogelmädchen auftaucht, nehmen die Dinge ganz von selbst ihren Lauf.

Beurteilungstext

Anahita Taymourian erzählt in ihrem neuen Bilderbuch "Der kleine rote Vogel" die Geschichte eines Vogels, der zwischen ganz unterschiedlichen Tieren aufwächst. Auch wenn sich alle große Mühe geben und der Vogel keine Not leiden muss, können die Tiere eine normale Vogelfamilie nicht ersetzen. Die Kuh klettert sogar auf einen Baum, um ihm das Fliegen beizubringen. Der kleine rote Vogel versteht aber nicht, was ihm die anderen Tiere beibringen möchten. So wird es langsam Herbst und der kleine Vogel kann immer noch nicht fliegen. Doch plötzlich taucht ein Vogelmädchen auf, und wie von selbst schwingt sich der kleine Vogel in die Lüfte. Gemeinsam macht sich das frischgebackene Pärchen auf, ein Winterquartier zu suchen.
Die Geschichte des kleinen roten Vogels spielt mit für Entwicklungsprozessen wichtigen Grundbegriffen wie Zugehörigkeit und Andersartigkeit, Wachstum und Liebe. Doch werden sie von Anahita Taymourin so geschickt symbolisch verarbeitet und in Bild und Text inszeniert, dass eine ganz leichte, humorvolle und trotzdem auch ernsthafte Geschichte entsteht, die eine existenzielle Problematik anspricht. So entsteht allerdings keine Lehrgeschichte, sondern eine Beispielgeschichte für die guten Zusammenhänge der Natur. Mitschwingen tut die Aufforderung zur Gelassenheit, denn viele notwendige Entwicklungsschritte brauchen konkrete Anlässe, die sie auslösen können. Und die hält das Leben normalerweise sowieso bereit.
Ein besonderer Kunstgriff liegt in der bildlichen Ebene der Erzählung. So mutet das Ambiente, in dem die Geschichte spielt, äußerst eigenartig an. Der Boden ist schwarz-weiß kariert und die Bäume scheinen eher seltsame Deko-Kugeln, als natürliche Gewächse zu sein. Erst das letzte Bild, auf dem die Zootiere dem Vogelpärchen hinterher winken, offenbart das Geheimnis. Die ganze Geschichte hat sich auf dem Körper eine schlafenden Clowns abgespielt. Ein Buch mit kleinen und großen Überraschungen.