Der kleine Ritter Kackebart. Es ist gut, anders zu sein.

Schlagwörter

• Außenseiter
• Diversität
• Freundschaft
• Komik/Humor

Teaser

Der kleine Ritter Kackebart ist eigentlich kein echter Ritter, sondern nur ein Bauernjunge, der gerne Ritter wäre. Doch eines stimmt: sein Name! Denn weil er eben Kacke im Bart hat, heißt er Kackebart. Das ist auch der Grund, weshalb die anderen Ritter ihn auslachen- dabei ist das bisschen Anderssein doch nicht schlimm, oder?

Beurteilungstext

Das Bilderbuch verrät bereits mit dem Titel, dass es sich dem Anderssein als Thema angenommen hat. Die vulgären und fäkalen Bezeichnungen aller Figuren jedoch bringen eine Menge Humor mit sich, wodurch die Sympathien in diesem Bilderbuch ganz eindeutig bei dem kleinen Ritter liegen.
Die Aufmachung des Bilderbuches ist kindgerecht und durch farbenfrohe Illustrationen abwechslungsreich gestaltet. Sowohl die doppel- als auch die einseitigen Illustrationen heben die kurzen Texte gut hervor, sodass ein Vorlesen gut möglich ist. Neben erzählenden Textpassagen finden sich auch immer wieder Sprechblasen, die durch Figurensprache die Handlung lebhaft erscheinen lassen. Da die Bindung des Bilderbuches ein flaches Aufschlagen der Seiten verhindert, sind die Illustrationen nicht vollständig durchgehend zu betrachten.
Die Sprache spielt für die Geschichte zweifelsohne eine herausragende Rolle. Nicht nur der kleine Ritter trägt einen Namen, der so wohl in keinem anderen Kinderbuch zu finden ist. Auch die anderen Figuren sind ähnlich direkt benannt, wodurch das Spiel mit Sprache sehr deutlich wird, was aber mitunter auch zu Nachahmung führen kann. Zwar ist der restliche Sprachduktus im Buch kindgerecht, dennoch zeigt sich spätestens in der Wehrhaftigkeit des kleinen Ritters eine Problematik: das (angedrohte) Werfen von Fäkalien muss sicherlich beim Vorlesen thematisiert werden. Daher wirft die Handlung trotz ihrer Stärke und des Humors einige Probleme auf, die im Dialog mit dem Kind Klärung bedürfen.
Daher ist das Bilderbuch dann zu empfehlen, wenn Bereitschaft vorherrscht, die angesprochenen Themen mit dem Kind zu besprechen und dadurch zu reflektieren, wie Sprache (und möglicherweise erdachte Namen) wirken können und welche Verhaltensweisen des kleinen Ritters Kackebart zu hinterfragen sind.