Der kleine Esel und die Ostergeschichte

Autor*in
Büker, Nicole
ISBN
978-3-8458-1105-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Chudzinski, Daniela
Seitenanzahl
28
Verlag
arsEdition
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Aus der Sicht eines kleinen Esels wird die biblische Ostergeschichte für Kinder verständlich erzählt. Vom Einzug Jesu in Jerusalem bis zu seiner Auferstehung können die kleinen und großen Leser Anteil nehmen an dem Geschehen aus dem Neuen Testament.Farbenfrohe Bilder bereichern die Erzählung.

Beurteilungstext

Sehr verständlich und gut nachvollziehbar erzählt uns die Autorin, Frau Nicole Büker, die Ostergeschichte. Im Neuen Testament entnommen würden die Kinder den Sachverhalt so nicht verstehen können. Aber hier hat die Autorin die Geschichte handlungsgetreu, in ein Erlebnis gepackt, aus der Sicht eines kleinen Esels. Dieser wartet im Schatten eines Olivenbaumes und wird Jesus von zwei Jüngern zugeführt. Der kleine Esel verbringt mehr Zeit mit Jesus, als seine Jünger. Er erlebt mit, wie Jesus Liebe und Frieden zu den Menschen bringt. Er verfolgt, wie Jesus Wunder vollbringt; Kranke heilt, Stumme und Gelähmte und sogar Blinden das Augenlicht zurück schenkt. Der kleine Esel kann auch mitverfolgen, wie Jesus wie ein König verehrt wird. Vom Einzug Jesu in Jerusalem, wo die Menschen einen königlichen Empfang für Jesus bereiten und dabei Palmzweige wedeln und Kleider wie einen Teppich ausbreiten bis zur Auferstehung Jesu ist der kleine Esel dabei. Er erlebt wie Jesus das Gotteshaus wieder seiner eigentlichen Bestimmung zuführt und dabei aber die Tempelpriester verärgert. Nun soll der Unruhestifter Jesus aus dem Weg geräumt werden. Jesus feiert ein schönes Passahfestmahl, dabei bricht er das Brot und reicht den Wein und verkündet seinen Freunden, dass er sterben wird, und dass einer von ihnen ihn verraten wird. Aber er verspricht auch, dass er am dritten Tag auferstehen und zurückkehren wird. Auf dem Ölberg betet Jesus zu seinem Vater; leider sind seine Jünger alle eingeschlafen. Er fühlt sich von ihnen alleine gelassen und ist enttäuscht. Der kleine Esel aber denkt: „Auf mich kannst du dich verlassen!“ und er hält seine Augen offen, um Jesus zu beschützen. Leider kann der kleine Esel das Unvermeidbare nicht abwenden, aber er ist immer bei Jesus, wie eine stärkende Kraft. Als Jesus gefangen genommen wird, trippelt der kleine Esel mutig hinterher. Er wartet am Haus des Hohepriesters Kaiphas, als sie Jesus verurteilen. Leider erlebt er auch mit, wie Petrus Jesus drei Mal verleugnet und daraufhin der Hahn zum zweiten Mal kräht. Ganz so, wie es Jesus vorausgesagt hat und wie es in den Schriften geschrieben steht. Der Kreuzweg ist in dieser Geschichte für Kinder nicht beschrieben. Aber letztlich, als Jesus ans Kreuz genagelt wird, zwischen zwei Räubern, und dort am Kreuz stirbt, da bittet dieser auch noch Gott, seinen Feinden zu vergeben. Der kleine Esel ist bei Jesus und denkt traurig, „Warum konnte das niemand verhindern?“ Laut der Überlieferung sind Maria und Johannes unter dem Kreuz bei Jesus. In dieser Geschichte sehen wir keine Menschen, aber dafür den Esel. Dieser schaut auch zu, wie ein großer Stein vor das Grab gerollt wird, in das der leblose Körper von Jesus gelegt wird. Hier soll er seine Ruhe finden. Der kleine Esel ist sehr traurig. An dem Tag, den wir Ostersonntag nennen, spürt der kleine Esel: Es ist etwas Ungewöhnliches geschehen! Ein Engel verkündet die frohe Botschaft. Jesus ist auferstanden. Jesus hat sein Versprechen wahr gemacht. Er ist zurückgekehrt, um allen zu zeigen, wie groß Gottes Liebe ist. Jesus zeigt sich den Jüngern und bittet sie, in die Welt hinauszugehen und die Menschen zu Taufen und sie zu lehren, was er sie über Gott gelehrt hatte. Der kleine Esel weicht nicht mehr von Jesus Seite. Die farbenfrohen Illustrationen, in einer Art Aquarelltechnik, bereichern den Text und ergeben eine gekonnte Verschmelzung. Wir können uns gut in die ländliche Gegend mit ihrer andersartigen Flora, Architektur und Kleidung/ Aussehen der Menschen einfinden. Mimik und Gestik sind gut erkennbar. Der kleine Esel denkt und fühlt mit; aber er erträgt still, wie sein Herrchen. Die Last, die man ihm aufgebürdet hat, im sprichwörtlichen Sinn, wird geduldig ertragen; so wie Jesus sein vorbestimmtes Schicksal erträgt. Gekonnt werden die Farben in Szene gesetzt, um Stimmungen zu unterstreichen. So ist z. Bsp. bei der Kreuzigungsdarstellung der tiefblaue Wolkenhimmel von einem Lichtstreifen unterbrochen, der die Kreuze hervorhebt. Eine sehr ansprechende und aussagekräftige Darstellung. Auch das Alleinsein und die Hilflosigkeit auf dem Ölberg sind gut verständlich gemalt. Jesus als Lichtgestalt und der treue Esel bei ihm. Ein sehr schönes und empfehlenswertes Bilderbuch, das die österliche Botschaft verständlich vermittelt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von WS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 26.06.2016

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