Der kleine Bär ... kann nicht einschlafen/verträgt sich wieder

Autor*in
Langreuter, Jutta
ISBN
978-3-89592-703-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Jumbo
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2002
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zwei Geschichten aus dem Alltag von Vorschulkindern über das Zubettgehen und Streiten und Vertragen.

Beurteilungstext

Kaum ein Kind, das nicht seine ersten Jahre in der Obhut eines Bären verbringt, heiße er nun Teddy oder sonst irgendwie - da ist es kein Wunder, dass Bärenbücher besonders beliebt sind. Im Falle von Jutta Langreuters “Der kleine Bär...” aus der ars-edition ist nicht nur das Thema ein “Treffer”, sondern vor allem auch dessen Durchführung. Die beiden vorliegenden Geschichten von den Schwierigkeiten des Einschlafens und von Streit und Vertragen zeugen von genauer Kenntnis und Beobachtung kindlicher Verhaltensweisen ebenso wie von virtuosem Umgang mit einer Sprache, die ausreichend einfach für kindliche Leser oder Hörer ist, dabei aber weder simpel noch langweilig im Ausmalen von Nuancen. Dass dazu noch eine unaufdringliche Moral und pädagogische Hilfestellung für Eltern und Kinder eingearbeitet sind, macht das Ganze nur noch erfreulicher und wertvoller. Gerade die Verhaltensabläufe der zweiten Geschichte: Wie sich ein tiefgehendes Zerwürfnis aus ganz nichtigem Anlass entwickelt, eskaliert bis zur Anwendung von Zerstörung und roher Gewalt, wie sich Täter und Opfer auch als das jeweilige Gegenteil empfinden und an ihrer Rolle leiden, wie schwer der erste Schritt zur Versöhnung fällt und wie leicht und selbstverständlich danach wieder Frieden einkehrt - das ist plastisch und treffend geschildert und gerade für das Vorschulalter besonders typisch.
In der vorliegenden Version als Erzähl-CD ist es einerseits schade, dass die zwar nahe an Kitsch grenzenden, aber doch sehr ansprechenden und aussagefähigen Illustrationen der Bücher fehlen, aber die Sprecherin Katrin Gerken ist als akustische “Illustratorin” auch nicht zu verachten: Welche Bandbreite fast musikalischer Variationen und Modulationen sie auffährt, um Personen und Stimmungen sicht- und hörbar werden zu lassen - und das bei einer eher “kleinen” Stimme, was reine Kraft und Lautstärke angeht -, das ist bewundernswert und auch für einen erwachsenen Hörer eindrucksvoll. Dabei gelingen die Zuordnungen mühelos, hat man nie das Gefühl von Getue oder aufgesetzter Pose, alles läuft scheinbar mühelos und selbstverständlich, so dass die ohnehin gefälligen Geschichten zusätzlichen Reiz gewinnen.
Im vorliegenden Fall wächst sogar die musikalische Leistung Ulrich Maskes über das gewohnte Niveau hinaus: Vorspiel, Zwischenmusiken und das “Bonus”-Lied vom “Kleinen Bären” am Ende sind zwar nicht gerade Meilensteine musikalischer Erfindung, aber sauber produzierte, ansprechende “Bonbons”, die trotz des etwas synthetischen Klanges nirgendwo störend wirken und immer wieder kurze Verschnaufpausen einlegen lassen. Vor allem das auch von Ulrich Maske getextete Bärenlied hätte das Zeug zu einem Klassiker, der Text ist frisch, einfallsreich und kindgerecht und animiert zum Mitsingen auch wegen seiner eingängigen, aber nicht abgedroschenen Melodieführung. Ein Extralob verdient die Singstimme von Dilan Balhan, hier würde man gerne mehr hören.
Ein kleiner Ansatzpunkt zur Kritik könnte die Lautstärkenabstimmung sein. Je nach Einsatzzeitpunkt gibt es hier positive und negative Aspekte. Wer die CD zum Beispiel während einer Autofahrt als Zeitvertreib laufen läßt, der ist mit den relativ lauten Musikeinsätzen gut bedient. Als Gute-Nacht-Geschichte - wofür die CD durchaus geeignet ist - konterkarieren sie den gewünschten Effekt: Spätestens bei der tuschähnlichen Musik ist das Kind wieder wach. Aber ein ernstzunehmender Kritikpunkt soll das nicht sein. Im übrigen: Sehr gut gemachte, vielseitig verwendbare Unterhaltung für 4-9Jährige.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BH.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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