Der Kamishibai-Mann
- Autor*in
- Say, Allen
- ISBN
- 978-3-9815066-7-9
- Übersetzer*in
- Bracklo, Gabriela
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- Say, Allen
- Seitenanzahl
- 36
- Verlag
- Edition Bracklo
- Gattung
- –
- Ort
- Gräfelfing
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- –
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 29,80 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein lautes Klappern ertönt und eine Stimme ruft: “Kommt alle her zu mir, Kinder, holt euch eure Süßigkeiten und hört meine Geschichten.” In Erinnerung an seine große Zeit als Geschichtenerzähler fährt der Kamishibai-Mann noch einmal mit seinem Theaterkasten in die laute Stadt und findet ein begeistertes Publikum.
Beurteilungstext
Der Kamishibai-Mann war ein Geschichtenerzähler in Japan, der seinem zumeist kindlichen Publikum die alten Volkssagen und Märchen anhand einer Bildergeschichte nahebrachte. Diese persönliche Form des Vortrags geriet mit der Ausbreitung neuer Medien wie Film, Fernsehen und Computeranimation zunehmend in Vergessenheit... Allen Say, der in Amerika lebende japanische Fotograf und Illustrator, erinnert mit seinem Bilderbuch an diese Kunst des Geschichtenerzählens in seiner Kindheit.
Kami ist das japanische Wort für Papier und Shibai bedeutet Theater. Anders als bei Puppentheatern war kein großer Aufwand notwendig. Mit der Erfindung des Fahrrades konnten die Holzkästen mit den großen Bildkarten, auf deren Rückseite die Texte standen, leichter transportiert und überall aufgestellt werden. Wie das aussah, zeigt das Bild auf der Vorderseite des mattgrünen Einbands. In der kleinen Bühne wird ‘Momotaro’ angekündigt, das Märchen vom starken ‘Pfirsichjungen’.
Der altgewordene Geschichtenerzähler will noch einmal für die Kinder spielen. Also zieht er los und baut sein kleines Theater auf. In seiner Erinnerung ist er wieder ein junger Mann. Wir sehen, wie seine Welt sich durch den Einzug neuer Technik und andere Sehgewohnheiten verändert. Doch noch einmal zieht er seine Zuhörer in seinen Bann; es sind die Erwachsenen, die mit seinen Geschichten aufgewachsen sind.
Auch im heutigen Japan kann man noch überall die Spuren von früher entdecken, kaum, dass man die Städte hinter sich gelassen hat. So bewohnen der Kamishibai-Mann und seine Frau ein Bauernhaus inmitten von Reisterrassen. Die alte Holzbrücke über dem Fluss markiert die Trennlinie zwischen traditioneller Lebensweise und der in den Städten. Die Bilder in sanften Aquarellfarben zeigen beide auf und sind bis ins kleinste Detail liebevoll ausgemalt. Das Buch kann viel zum Verständnis auch des modernen Japans beitragen.