Der Junge der seinen Geburtstag vergaß
- Autor*in
- Rudolf, Frank
- ISBN
- 978-3-473-58425-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 256
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- –
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 7,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Jan, ein polnischer Junge bleibt an seinem Geburtstag im September 1914 alleine in seinem Dorf zurück, das von russischen Soldaten verlassen wurde. Mit seinem Hund Flox schließt er sich nun den Deutschen an. Mit den Soldaten des Battaillions erlebt er den Krieg mit all seinen furchtbaren Verwerfungen. Er erfährt aber auch unter diesen schmerzlichen äußeren Umständen, was wahre Freundschaft bewirken kann.
Beurteilungstext
Dieser Antikriegsroman besticht durch die Authentizität in der Darstellung der Kriegsereignisse und der Schilderung der Gefühle von den Soldaten, die wider Willen die Tötungsmaschinerie ihrer Kanonen bedienen mussten. Der polnische 14jährige Junge Jan Kubitzki, liebevoll von seinen Kameraden Panje genannt, gerät bei der Besetzung seines polnischen Dorfes in das deutsche Fußartillerie-Bataillon 17. Zunächst lernt er seine Kameraden an der Ostfront kennen. Durch seine Bauernschläue , durch seine Freundschaft zu den Gemeinen und durch sein uneigennütziges Handeln wird er bei den Soldaten so etwas wie ein Maskottchen in finsteren Zeiten. Mehrere Male gelingt es ihm durch Mut und List Kameraden zu retten, was ihm den Status eines Helden einbringt. Als er auch noch die grausamen Schlachten an der Westfront überlebt , soll ihm in einem militärischen Festakt als Auszeichnung die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen werden. Jan will aber von keiner Kriegspartei für sich vereinnahmt werden,
deshalb verschwindet er spurlos vor Beginn der Militärparade.
Erzählt wird aus der Sicht des Jungen. Besonders beeindruckend ist die sprachliche Gestaltung der brutalen Kriegsführung auf beiden Seiten der Front. Der Autor Rudolf Frank hat selbst als Gefreiter die Verbrechen des Ersten Weltkrieges an der Front miterlebt. 1931 schrieb er aufgrund eigenen Erlebens den Antikriegsroman, der zunächst mit dem irreführenden Untertitel “Kriegsroman für die Junge Generation “ erschien. Nach der Machtergreifung der Nazis fiel das Buch im Mai 1933 der Bücherverbrennung zum Opfer (vgl.S.252).
Der Roman erhält gerade durch gegenwärtige kriegerische Auseinandersetzung in Europa eine bedrückende Aktualität. Er sollte in jeder Schulbibliothek als Lektüre für die junge Generation zur Verfügung stehen.