Der Hund und der Hühnerdieb

Autor*in
de Marolles, Chantal
ISBN
978-3-407-75815-6
Übersetzer*in
Naoura, Salah
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Scheffler, Axel
Seitenanzahl
26
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Teaser

Ein kreativ gestaltetes Bilderbuch mit anschaulichen Illustrationen und einer fragwürdigen Handlung.

Beurteilungstext

Das Buch „Der Hund und der Hühnerdieb“ von Axel Scheffler und Chantal de Marolles erschien 2020 bei Beltz & Gelberg. Es handelt sich bei diesem Buch um ein Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren, das sich über 26 Seiten erstreckt. Auf jeder Seite sind zu dem Text ein bis zwei farbige Bilder abgebildet. Es geht um das Zusammenleben eines Bauern mit seinem Hund und seiner Katze. Dieser Bauer hat das Problem, dass der Fuchs ihm jede Nacht ein Huhn stiehlt. Also beauftragt er den Hund damit, den Fuchs vom Hühnerstall fernzuhalten. Sollte dem Hund das gelingen, verspricht der Bauer ihm eine Hundehütte zu bauen. Als dies dem Hund nicht gelingt, wendet sich der Bauer mit derselben Bitte an seine Katze, und verspricht ihr als Belohnung eine Katzenklappe am Bauernhaus. Die Katze schafft es mit Hilfe von Mäusen, den Fuchs auf Dauer zu verjagen und bekommt postwendend ihre Katzenklappe, während der Hund traurig daneben sitzt. Die Katze überzeugt den Bauern jedoch dem Hund trotz seines Misserfolgs eine Hundehütte zu bauen. Das Buch endet schließlich damit, dass auf dem Bauernhof alle glücklich sind.
Dieses Happy End ist für ein Kinderbuch typisch und auch altersgerecht. Trotzdem weißt dieses Buch einen „Fehler“ auf, den Kinder ab 4 Jahren schnell entdecken und hinterfragen. Da der Bauer handwerklich offensichtlich begabt ist, da er Katzenklappe und Hundehütte baut, warum baut er nicht einfach eine Tür an den Hühnerstall, die nachts geschlossen werden kann?
Des Weiteren wird meiner Meinung nach keine schöne Moral in dem Buch vermittelt. Der Bauer weiß, dass die Katze sich eine Katzenklappe und der Hund eine Hundehütte wünschen, hat aber zu Beginn des Buches keine Lust beides zu bauen, da er lieber in seinem Sessel sitzt und Zeitung liest. Erst als er ein Problem (den Fuchs) bekommt, ist er motiviert genug darüber nachzudenken, es wirklich zu tun. Außerdem wird der Bauer „richtig wütend“, als der Hund es wiederholt nicht schafft, den Fuchs vom Hühnerstall fernzuhalten. Viel schöner wäre hier ein Zusammenhalt zwischen dem Bauern und seinen Tieren. Er hätte auch verständnisvoll reagieren können und dem Hund seine Hilfe anbieten können. Auch die Katze hätte er mit einbeziehen können, sodass sie letztendlich den Fuchs gemeinsam vertreiben. Dieses nette Miteinander fehlt in dem Buch aber leider.
Überdies finde ich es immer fragwürdig, wenn in einer Geschichte ein Tier als böse dargestellt wird, so wie es auch mit dem Wolf in vielen Märchen geschieht. Natürlich frisst der Fuchs die Hühner und das findet der Bauer nicht gut, aber die Katze frisst auch Mäuse, was eigentlich genau so „böse“ ist, aber nicht thematisiert wird.
Im Großen und Ganzen ist es ein schön kreativ gestaltetes Buch mit sehr anschaulichen Illustrationen, auf tieferer Ebene betrachtet würde ich das Buch jedoch aus genannten Gründen nicht weiterempfehlen.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPGsr; Landesstelle: Rheinland-Pfalz.
Veröffentlicht am 02.01.2021

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