Der Glücksfinder

Autor*in
ISBN
978-3-551-58215-7
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
460
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hamayuns Familie muss Afghanistan wegen der Bedrohung durch das Regime der Taliban verlassen. Der Abschied schmerzt. Ein halbes Jahr sind Entbehrung und Angst die ständigen Begleiter der Familie. Endlich treffen sie in den Niederlanden ein und versuchen dort ein neues Leben zu beginnen. Doch immer schwebt des Damoklesschwert der Ausweisung über ihnen. Wo wird die Familie eine neue Heimat finden?

Beurteilungstext

Die Autoren dieses Buches wollen den Leser für die Problematik des Flüchtlingsdaseins sensibilisieren, was ihnen mit der detaillierten Schilderung der Flucht aus Afghanistan in der ersten Hälfte des Buches durchaus gelingt. In einfacher, anspruchsloser Sprache gelingt es dem Autorenteam die unzumutbaren Zustände einer Flucht in den Lesehorizont der Zielgruppe zu rücken. Das gelingt auch sehr authentisch, ist doch einer der Verfasser der Texte der Betroffene selbst. Der Teil des Buches, der sich mit der Asylproblematik befasst, erzeugt beim Leser ambivalente Gefühle. Vor allem deshalb, weil die Anstragssteller nicht bereit sind den Entscheidungen der Verwaltung Rechnung zu tragen. Haben die Autoren intendiert dem Leser die menschenverachtende Bürokratie des Landes vorzuführen? Ich weiß es nicht. Mir jedenfalls konnte die Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit der Flüchtlinge, deren Ansprüche und gesellschaftliches Verhalten nicht ganz gefallen, vor allem deshalb nicht, weil meines Erachtens die Voraussetzungen für den Aufenthalt in den Niederlanden offensichtlich nicht gegeben zu sein scheinen. Verstehen kann ich, dass Menschen lieber in den liberalen Niederlanden als in dem krisengeschüttelten Afghanistan leben wollen. Ob das Buch zur Auseinandersetzung mit dem Thema Asylsuchende einen Beitrag leisten kann bezweifle ich ein wenig.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPPO.
Veröffentlicht am 01.01.2010