Der Glücksfinder

Autor*in
ISBN
978-3-551-31567-0
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Holländisch/Niederlä
Illustrator*in
Seitenanzahl
463
Verlag
Carlsen
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der junge Afghane Hamayun erzählt seine Lebensgeschichte. Er beginnt mit seiner Kindheit in Afghanistan. Danach kommen die Monate dauernde Flucht und der jahrelange Kampf um Anerkennung und das Recht, in Holland zu bleiben.

Beurteilungstext

Dieses Buch erzählt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen interessant, was ein Asylbewerber erlebt. Hamayun ist ein sehr sympathischer afghanischer Junge, der verzweifelt versucht in seinem Leben Fuß zu fassen. Die Gefahr durch die Taliban, die seinen Vater verfolgen, verhaften und foltern, nur weil er als Lehrer auch Mädchen unterrichtet hat und die strenge Religionsauslegung der Taliban nicht teilt, trifft die ganze Familie, die schließlich hofft, durch die Flucht nach Europa sicher leben zu können. Aber auch in den Niederlanden erschwert der Kampf um Anerkennung als Flüchtling es der ganzen Familie, auch den Kindern, normale Beziehungen aufzubauen. Damit steht Hamayun stellvertretend für sehr viele junge Flüchtlinge in Europa, die sich unerwünscht fühlen und denen dadurch eine Integration schwer gemacht wird. Die Geschichte wird in Episoden erzählt, die chronologisch angeordnet sind, aber auch für sich alleine stehen und verstanden werden können. Einen richtigen Schluss gibt es nicht. Die Verfasser bieten zwei Möglichkeiten an, der Leser kann sich aussuchen, welche er für wahrscheinlicher hält. Der Verfasser Edward van de Vendel hat die Geschichte mit einem jungen Asylbewerber zusammen geschrieben. Sie ist sachlich, fast nüchtern gehalten, nicht alles wird ausgesprochen, aber der Leser wird auch emotional stark mitgenommen. Auch sprachlich ist das Buch ausgezeichnet, gut verständlich, aber dennoch sprachlich anspruchsvoll, manchmal fast poetisch. Dies ist nicht zuletzt dem ausgezeichneten Übersetzer Rolf Erdorf zu verdanken.

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Diese Rezension wurde verfasst von uh; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 05.08.2017