Der Geschmack des Lebens

Autor*in
Praxmayer, Claudia
ISBN
978-3-570-16579-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
416
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Erzählung/RomanBuch (gebunden)
Ort
München
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im London des Jahres 2040 ist es beengt, Wohnraum wird zugewiesen, Vitalwerte werden durch Biosensoren gecheckt und Lebensmittel sind längst verstaatlicht worden. So wächst Nini auf und findet es normal, denn sie kennt es nicht anders. Das ändert sich, als sie das Cottage ihrer Patentante Leonore in Cornwall erbt.

Beurteilungstext

Die achtzehn Jahre alte Nini, deren Familie stark unter dem Tod ihrer Schwester Tilda leidet, nimmt das Erbe an. Die einzige Bedingung ihrer Patentante lautete, dass sie in dem Cottage auch wohnen müsse. In Cornwall angekommen, lernt sie schnell den jungen Gärtner Arthur kennen, der nach dem Tod der Tante den Garten weiter bewirtschaftet. Nini und Arthur kommen sich schnell näher und es dauert nicht lange, bis aus ihnen ein Paar wird. Genauso schnell lernt sie weitere Dorfbewohner kennen, die eng mit ihrer Tante befreundet waren. Nini erfährt nun, dass ihre Tante verbotene Gemüse- und Obstsorten angepflanzt und Samen vermehrt hat, um die Artenvielfalt zu schützen. Sie erfährt auch, dass Leonore einst anders hieß und die Anführerin einer Widerstandsbewegung war, die gegen die Vereinheitlichung von Lebensmitteln ist.

Nini muss sich nun entscheiden, ob sie das Erbe der Tante fortführt oder ihre Zukunft nicht gefährden will. Sie entscheidet sich für ein Bleiben, aber schon bald wird es gefährlich für Nini, denn sie wird beim Ministerium für Agrarwirtschaft angezeigt. Als Folge wird sie verhaftet, der Grundbesitz samt Haus gründlich durchsucht und Nini verhört. Hilfe bekommt sie ausgerechnet von Vince, dem Sohn des Bezirksleiters des Agrarministeriums, der seinen Vater nicht ausstehen kann und hinter der Idee der Widerstandsbewegung steht. Er ist es auch, der Nini sagt, wer sie angezeigt hat. Der beste Freund von Arthur, Maurice, konnte sich nicht damit abfinden, dass Arthur jetzt mit Nini zusammen ist und hat sich auf seine Weise gerächt. Maurice zieht weg und Dank belastender Materialien kann auch Vince' Vater der Bewegung nicht mehr schaden.

Das Buch bietet eine Reihe an spannenden politischen Themen, die allerdings hinter der immer präsenten Liebesgeschichte in den Hintergrund rücken. Diese wird mit großen Gefühlen beschrieben, was an der einen oder anderen Stelle etwas kitschig anmutet. An einigen Stellen fällt die betont jugendliche Wortwahl auf, wenn Arthur Nini zum Beispiel als Rebel-Girl oder Mylady Megaschlau bezeichnet.

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Diese Rezension wurde verfasst von ; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 13.08.2022