Der Geräuschehändler

Schlagwörter

• Musik
• Sprachspiel

Teaser

Trommelwirbel und tosenden Applaus für das Vorlesebuch von Kathrin Rohmann. Ein fantasievolles Buch über Klänge und Geräusche, dessen Inhalt man förmlich hören kann.

Beurteilungstext

„Der Geräuschehändler“ hat für jeden seiner Kunden das richtige Geräusch parat. Ein Tütchen voll Applaus, eine Dose Gekicher, eine Schachtel mit sanftem Regenprasseln, eine Flasche Löwengebrüll oder ein Säckchen Straßenlärm - was auch immer gebraucht wird, der Geräuschehändler mischt in seinem zauberhaften Laden ein individuelles Tütchen für jeden. So schnell werden die Probleme von Gespenst, Trauerkloß, Regenwurm und Co. gelöst.
Von Kathrin Rohmann so gut beschrieben, dass man die Geräusche beim Lesen förmlich hören kann. Die vielen Adjektive machen das Buch lebendig. Ebenso wie die wunderbaren Illustrationen von Jule Wellerdiek, die ganz einfach aber wirkungsvoll den Text ergänzen, indem sie einen Einblick in den Laden und eine Vorstellung vom Auftreten des Geräuschehändlers und seinen Kunden geben.
Bereits vom Cover aus, lädt uns der Geräuschehändler in seinen Laden ein und nimmt seine Leser*innen dann eine Woche lang mit. Die sieben Kapitel spielen von Montag bis Sonntag und sind deshalb ein wunderbarer Begleiter für tägliche Vorleserituale. Am Ende der Woche können die jungen Leser*innen wahrscheinlich schon die sich stetig wiederholende Einleitung der Kapitel mitsprechen.
Jeden Tag hilft der Geräuschehändler einem anderen Kunden, bis er im letzten Kapitel einem Dschinn begegnet und mit ihm eine große Geräusche-Weltreise unternimmt. Für seine Kunden hinterlässt er ein Türschild. „Komme bald wieder“ heißt es darauf. Hoffentlich hat er Recht. Eine Fortsetzung dieses fantastischen Vorlesebuches wäre nicht nur für das heimische Bücherregal, sondern auch für Vorleserunden in pädagogischen Einrichtungen eine Bereicherung. Es regt zur intensiven Wahrnehmung an, lädt dazu ein, der Umgebung mehr Beachtung zu schenken und einmal genau hinzuhören. Das Buch kann Ausgangspunkt für eigene Geräuscheexperimente sein. Warum nicht einmal seine individuelle Klangtüte aus selbst hergestellten Geräuschen packen? Klingt nach einer tollen Idee für den Musikunterricht in Grundschulen oder Projekte in Kindertageseinrichtungen.
Alles in allem also ein wirklich gelungenes fantasievolles Vorlesebuch, das (Vor-)Leser*innen ab 5 Jahren ein Lächeln ins Gesicht zaubert.