Der Garten meiner Baba

Autor*in
Scott, Jordan
ISBN
978-3-8489-0224-8
Übersetzer*in
Ott, Bernadette
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Smith, Sydney
Seitenanzahl
40
Verlag
Aladin
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Hamburg
Jahr
2023
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüreVorlesen
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Oma lebt in einem alten Hühnerstall – da ist es einfach, aber heimelig. Jeden Tag ist der Junge bei ihr – bis sie eines Tages nicht mehr allein wohnen kann. Jetzt wechseln sie die Rollen.

Beurteilungstext

Jeden Morgen bringt Papa den Jungen zur Baba, die in einer einfachen Hütte lebt. Dort gibt es Haferbrei, bevor Baba den Jungen in die Schule bringt. Auf dem Weg sammeln sie Regenwürmer, die sie nachmittags im Garten aussetzen – damit sie die Erde auflockern. So geht es jeden Tag. Doch eines Tages kann Baba nicht mehr allein leben. Sie zieht zu dem Jungen und Papa fährt ihn nun direkt in die Schule. Auch zuhause gibt es Haferbrei, doch nun bringt der Junge ihn der Baba. Er verbringt Zeit mit ihr, hilft ihr beim Essen, wie vormals sie, und legt sogar einen kleinen Garten an. In einem Blumentopf werden Tomaten gesät, aber irgendwas scheint noch zu fehlen. Richtig, er geht und sucht Regenwürmer...
Was ist Heimat und wie kann man in Würde altern? Davon erzählt Jordan Scott in dieser autofiktionalen Geschichte eindrücklich. Im Vorwort berichtet er von seiner Baba, auf die sich die Geschichte bezieht. Die Haupterzählung ist dann im Präsenz gehalten, was die Entwicklungen und Veränderungen sehr dicht und unmittelbar in Szene setzt. Dazu tragen auch Sydney Smith‘ malerische, in abgedunkelten Farben gehaltene Bilder bei. Teils in (doppel-)seitenfüllenden Szenenbildern, teils in in Panels aufgereihten kleinen Ausschnitten oder hochfrequenten Bildfolgen werden Details und atmosphärische Details fokussiert. Dadurch wird die Aufmerksamkeit auf wesentliche Textmomente gerichtet. Die Umkehrung der Hilfekonstellation im zweiten Teil des Buches ist ein eindrückliches Beispiel für ein Generationsverhältnis und deutlich wird, wie wichtig Konstanz und Vertrautheit für Menschen sind. Das schaffen die Künstler mit weniger Worten und stillen Bildern eindrücklich in Szene zu setzen. Authentisch und eindrücklich – ein faszinierendes Leseerlebnis. Sehr zu empfehlen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 23.12.2023