Der Eisdrache

Autor*in
Harrison, Troon
ISBN
978-3-7017-2124-5
Übersetzer*in
Katz, Pauline
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Offermann, Andrea
Seitenanzahl
56
Verlag
Residenz
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
St. Pölten
Jahr
2013
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wenn die Eisdrachen hinter den Nordwind zurückkehren, wird auch am Ende der Welt Frühling. Doch in diesem Jahr lässt der auf sich warten und des Rätsels Lösung liegt auf dem Dach einer Hütte.

Beurteilungstext

Am Ende der Welt wohnt das Mädchen mit den grünen Augen. Jedes Jahr am Ende des Winters kann sie beobachten, wie die Eisdrachen hinter den Nordwind zurückkehren und der Frühling kommt. Doch in diesem Jahr ist es anders. Der Winter will nicht weichen. Als der Vater erkrankt, muss das Mädchen jagen und fischen gehen. Doch nichts will ihr gelingen. Dafür entdeckt sie den verletzten Eisdrachen, der auf dem Dach ihrer Hütte liegt. Sie versucht ihn zu verscheuchen, doch das Tier bittet um Hilfe: um Gesellschaft, um Essen, um Zerstreuung. Das Mädchen verweigert alles, doch der Drache bleibt und die Situation spitzt sich immer mehr zu. Als die Familie im Haus eingeschlossen ist und kaum mehr Hoffnung besteht, klettert das Mädchen durch den Kamin zum Drachen. Der ist fast leblos. Nun wendet sich das Mädchen ihm zu, denn sie empfindet Mitleid. Sie spricht mit ihm, sorgt für ihn und lockt die anderen Eisdrachen zum Dach. Nun findet der Drachen die Kraft, sich aufzuschwingen und davon zu fliegen. Und endlich zieht der Frühling ein.
Dieses besondere Märchen vom Ende der Welt erzählt in einfachen Texten, reduzierten Handlungen und atmosphärischen Bildern. Es ist eine anrührende Szene, in der die Angst, die Hoffnung und das Mitleid miteinander ins Spiel gebracht werden. Die Abneigung allein vertreibt den Feind nicht. Es ist die Hinwendung und die Stärkung seiner Interessen, die Befriedigung seiner Bedürfnisse, die allen Raum zum Überleben bieten. So wird deutlich, dass die Welt nur im Gleichgewicht funktionieren kann. Fällt ein Baustein aus dem System, können auch die anderen Prozesse nicht mehr ineinander greifen und alles gerät aus den Fugen.
So wird diese märchenhafte Geschichte zum Sinnbild für das Leben und unsere Beziehung zur Natur. Die eigenen Interessen und Bedürfnisse können nur im Einklang mit dem anderen gedeckt werden. Egoismus führt ins Verderben. Für diese Botschaft findet Troon Harrison die passenden Wörter, die eine eindrückliche und doch gänzlich fantastische Szenerie entwerfen. Die Sprache findet in den grafischen Bildern Andrea Offermanns eine passende Entsprechung. So ist dieses besondere Bilderbuch mit Nachdruck zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Harrison, Troon

Harrison, Troon

Der Eisdrache

Weiterlesen
Harrison, Troon

Der Eisdrache

Weiterlesen