Der Eisdrache

Autor*in
Troon, Harrison
ISBN
978-3-7017-2124-5
Übersetzer*in
Katz, Pauline
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Offermann, Andrea
Seitenanzahl
50
Verlag
Residenz
Gattung
Märchen/Fabel/Sage
Ort
St. Pölten
Jahr
2013
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Frühling kommt erst, wenn die Eisdrachen mit dem Nordwind davonfliegen. Aber ein Eisdrache bleibt verletzt auf dem Dach des Hauses liegen, bittet um Hilfe, die ihm erst versagt wird. Als die Kälte immer grimmiger wird und die Familie am Verhungern und Erfrieren ist, überlegt das Mädchen, wie es dem Drachen helfen kann. Lieder und Streicheln lassen die Verletzungen des Tieres heilen. Der Drache fliegt davon. Es wird Frühling.

Beurteilungstext

Wunderschön sind die in gedämpften Farben gestalteten Bilder dieses Buches. In eine verzauberte Winterlandschaft blickt der Betrachter, die einem die Eiseskälte spüren lässt. Vor allem der Eisdrache selbst, ein Fabeltier mit Flügeln so zart wie Libellenflügel, scheint überall Eiszapfen zu verbreiten. Sein Gesicht mit den großen Augen und den weichen Nüstern ist mitleiderheischend.
Der Text des Bilderbuchs strömt ebenfalls Kälte aus. Warum hat das Mädchen nicht früher Mitleid mit dem verletzten Eisdrachen? Er fleht sie doch an! Er weint. Er wird sterben, wenn keiner hilft. Alles scheint dem Tod ausgeliefert zu sein. Auch die kleine Familie, die im Buch skizziert ist. Vor allem fragt man sich, warum die Familie untereinander kaum redet. Alles scheint zum Schluss auf den Schultern des Mädchens zu liegen. Das verstört Zuhörer und Betrachter. Erst in allerletzter Not will das Mädchen helfen. Es findet eine List, die anderen Eisdrachen herbeizulocken, um dem verletzten Wesen auf dem Dach zu helfen. Die Lieder, die es singt, helfen. Die Zärtlichkeit, mit der es nun die kaputten Flügel des Eisdrachen streichelt, lassen die Flügel zusammenwachsen. Das Danke des Tieres erwärmt das Mädchen, einschließlich ihres gefrorenen Herzens.
Die Botschaft des Buches ist klar. Ohne Mitleid mit der Kreatur dringt die Kälte zu den Menschen. Erst die Zuwendung und Hilfe bringt Wärme oder wie hier den Frühling zu den Menschen.
Ob das die Kinder beim Betrachten des Buches so empfinden? Sie werden wohl sicher empört darüber sein, dass das Mädchen so lange erste Hilfe verweigert hat.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010