Der Drache hinter dem Spiegel

Autor*in
Pala, Ivo
ISBN
978-3-7373-5101-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Dohle, Helmut
Seitenanzahl
272
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Fantastik
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

William wird mit seinen Geschwistern nach Schottland geschickt. Sie sollen für eine Weile bei ihrem seltsamen, unbekannten Großvater leben. Dieser entführt die Kinder in eine Welt voller Magie.

Beurteilungstext

Die Geschwister William, Florence, Herbert, Diana und Bernadette wohnen in sehr ärmlichen Verhältnissen an den Docks von London. Als ihr Vater schwer erkrankt, müssen die zwei Ältesten Herbert und Florence arbeiten gehen. Doch trotz des zusätzlichen Verdienstes kämpft die Familie um das Überleben. Schweren Herzens werden die Kinder von ihrer Mutter zum unbekannten Großvater nach Schottland geschickt. Die Passage auf einem Frachtschiff erarbeiten sie sich während der Fahrt. Noch auf der Überfahrt wird Florence von Delfinen gewarnt sich nicht täuschen zu lassen. Der geheimnisvolle Großvater entpuppt sich als beeindruckender Zauberer. Er nimmt die Kinder mit in sein magisches Schloss und entführt sie Tag für Tag weiter in ein Reich voller Fantasie. Nur William hat Angst sich etwas zu wünschen oder seine Fantasie zu entfalten. Er fürchtet sich vor Enttäuschungen. Eines Tages entdeckt er einen Drachen in einem verborgenen Spiegel. Der zwingt ihn dazu alles in Frage zu stellen und schließlich seinem schlimmsten Alptraum mutig entgegenzutreten.
Die Geschwister entwickeln sich während der Geschichte. Florence erlangt die Fähigkeit mit Meeresbewohnern zu kommunizieren, Bernadette saugt als Bücherwurm die Informationen ihrer Bibliothek in sich auf, Herbert wird noch mutiger und sogar die kleine Diana hat eine eigene Meinung. Nur William bleibt ängstlich und ungläubig bis zum Schluss. Ich finde es etwas schade, dass er während der einzelnen Abenteuer nicht ein wenig zu sich findet und mutiger wird. Für mich wird das große Finale sehr unglaubwürdig, da er spontan einem sprechenden Schwert vertraut und sich einem gewaltigen, gefährlichen Gegner stellt. Nachdem sein Charakter keiner wesentlichen Wandlung unterlag, war das Ende umso erstaunlicher. Für ihn hätte ich mir vielleicht einen allmählichen Zugewinn von Fantasie gewünscht, der sich in der Ausgestaltung seines Zimmers zeigen könnte. Um ehrlich zu sein, Williams Zögern hat mich als Leser manchmal so frustriert, dass ich ihm am liebsten einen Schubs gegeben hätte.
Von der Figur des William einmal abgesehen, ist die Geschichte spannend, fantasievoll und abenteuerlich. Weiteren Punktabzug bekommt das Buch allerdings wegen des schlechten Lektorierens. Einige Textstellen sind nicht zu verstehen. Jüngere und wenig geübte Leser bleiben hängen, weil sie das Gefühl haben an den Stellen einen wichtigen Bestandteil überlesen zu haben. Es gibt häufige Wortwiederholungen und Satzbaufehler. Auf jeder Seite werden mehrfach Bindestriche verwendet, um nähere Beschreibungen einzufügen. Man kann das einmal machen, um etwas zu betonen, aber nicht ständig. Ich denke gelungenere Formulierungen wären angebrachter gewesen. Die Geschichte würde an Lesbarkeit enorm gewinnen.
Sehr schön ist die Gestaltung des Buches. Auf dem Cover kommt ein großer, roter Drache aus einem Spiegel heraus. Er weckt die Neugier junger Leser und zielt besonders auf die männliche Lesergruppe. Jedes Kapitel beginnt mit der kleinen Zeichnung eines Drachens. Er sitzt auf den Buchstaben wie ein zu Stein gewordener Kapitelwächter.
Zielgruppe des Werkes sind Jungen ab 10 Jahren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RS.
Veröffentlicht am 01.04.2015

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