Der Dinosaurier im Fels: Die abenteuerlichen Geschichten der ersten Knochenjäger
- Autor*in
- Vry, Silke
- ISBN
- 978-3-8369-6090-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Lieb, Claudia
- Seitenanzahl
- 112
- Verlag
- Gerstenberg
- Gattung
- Buch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Hildesheim
- Jahr
- 2023
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFachliteraturFreizeitlektüre
- Preis
- 26,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das vorliegende Buch befasst sich in neun Kapiteln mit „Knochenjägern“, Männern und einer Frau, die bereits vor und während des Aufkommens der Darwin‘schen Theorie versuchten, urzeitliche Knochen zu finden und die Schlüsse, die die Funde zuließen, in den damaligen wissenschaftlichen Kenntnisstand einzuordnen.
Beurteilungstext
Das Buch, das man getrost als literarisches Sachbuch beschreiben kann, lässt die LeserInnen mit den frühen Forschenden tief in die Erdgeschichte eintauchen. Vor allem Wissenschaftler befassten sich im Rahmen ihres Wissens und der vorherrschenden Lehrmeinung mit besonderen Knochenfunden bereits ab dem 18. Jahrhundert, also lange bevor Darwin seine Theorien entwickelte und damit das gesamte religiös geprägte Weltbild in Frage stellte und ins Wanken brachte.
Wie Geschichten in einem Wissenschaftskrimi lesen sich mitunter die Zufälle und Umstände, die zu den Fossilienfunden führten ebenso wie die Reaktionen, die darauf folgten.
Deutlich wird in jedem Fall: Auch dieser Bereich war eine von den Männern beherrschte Domäne. Mary Anning, die heute als erste Paläontologin gilt, wurde als Frau und zudem ohne wissenschaftliche Bildung erst posthum für ihre Verdienste um ihre professionellen Fossilienfunde geehrt.
Für Lesende mit Berlin-Bezug ist das letzte Kapitel über die Geschichte des im dortigen Naturkundemuseum ausgestellten Saurierskeletts besonders interessant: Aus zahllosen Riesenknochen verschiedener Exemplare rekonstruierten Wissenschaftler einen fast vollständig erhaltenen Dinosaurier. Dieser wird seit 1937 im extra dafür errichteten Anbau des Naturkundemuseums als Brachiosaurus brancai (heute Giraffatitan brancai) ausgestellt und ging als größtes montiertes Dinosaurierskelett der Welt in das Guinnessbuch der Rekorde ein.
Neben den Geschichten zu den Fossilienfunden enthält das Buch Steckbriefe zu den beteiligten Wissenschaftlern und den gefundenen Dinosaurierarten. Kurze und klein gesetzte Texte am Rand enthalten zusätzliche Informationen.
Ursprünglich hatte ich das Buch als Zusatzmaterial für Dinosaurierprojekte in der Schule im Blick. Das ist es durch die informative und ansprechende Gestaltung auch, allerdings eher für die Hand der Lehrkraft und weniger für die SchülerInnen der 3. und 4. Klassen selbst. Dazu sind die Texte mit ihren Anforderungen an das Leseverständnis nicht oder wenig geeignet. Für Dinosaurierinteressierte ab 10 Jahren ist das Buch aber in jedem Fall empfehlenswert. Auch meine Büchersammlung zu dem Thema wird durch „Der Dinosaurier im Fels“ bereichert, da es besonders informativ und schön gestaltet ist und sich dem selten thematisierten Aspekt der ganz frühen Paläontologie in einem Querschnitt widmet.