Der Detektiv von Paris. Das abenteuerliche Leben des François Vidocq

Autor*in
Hansen, Walter
ISBN
978-3-7641-7081-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
288
Verlag
Ueberreuter
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Berlin
Jahr
2023
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Paris des Jahres 1809 ist der junge François Vidocq ein ganz besonderer Sträfling. Ihm gelang es, 25 Mal aus dem Gefängnis auszubrechen. Auch ein 26. Mal gelingt ihm die Flucht – diesmal jedoch mithilfe der Polizei. Denn er wechselt die Seiten: Mit seinen völlig neuen Methoden und Denkweisen verhilft er der Pariser Polizei, endlich erfolgreich gegen die Unterwelt zu ermitteln, und revolutioniert so letztendlich die Polizeiarbeit auf der ganzen Welt.

Beurteilungstext

In Form eines Tatsachenromans wird die Geschichte von Francois Vidocq beginnend von seiner Geburt 1775 im französischen Arras für Kinder ab 12 Jahren erzählt. Francois Vidocq wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Zu seinem Vater hatte er ein recht schwieriges Verhältnis. François strebte danach, ein besseres Leben führen. Er wollte irgendwo dazu gehören und probierte in seiner Jugend verschiedene Dinge aus. Ihm gelang es, dass er an einer Fechtschule am Unterricht teilnehmen durfte, und überzeugte dort mit seinen Fähigkeiten. Er lernte die Sprache der Gauner namens Rotwelsch und zeigte eine Faszination für die Unterwelt. Vidocq freundete sich mit einigen Verbrechern an und konnte sich frei unter ihnen bewegen. Als er eines Tages jemandem eine Information anvertraute, hatte dies folgenschwere Konsequenzen.
So wurde er eher unfreiwillig zu einem Kriminellen und fortan von der Polizei gejagt. Seine Flucht führte ihn quer durch Frankreich. Wiederholt wurde Vidocq verhaftet. Da es ihm immer wieder gelang auszubrechen, avancierte er bald zum Ausbrecherkönig. 25 Mal soll ihm der Ausbruch aus dem Gefängnis gelungen sein. Einige davon werden sehr unterhaltsam im Buch beschrieben. Da François nicht länger ein Leben in ständiger Flucht führen wollte, entwickelte er einen Plan, dem der Polizeidirektor nicht widerstehen konnte. Er bot an, selbst Verbrecher zu jagen, denn schließlich kannte kaum ein anderer die Verbrecher, mit ihren Verstecken und Winkelzügen besser als er. Francois Vidocq gelang es sogar, die Polizeiarbeit zu revolutionieren. Er führte mit Hilfe seiner neu gegründeten Spezialeinheit, der Sûreté, beispielsweise die Spurensicherung, Beschattungen, das Sammeln von Indizien und eine Verbrecherkartei ein. Diese sind bis heute Vorbild für die Arbeit der Polizei, des FBIs und Scotland Yards.

Dem Autor Walter Hansen gelingt es, spannend in einem leichten Schreibstil die Geschichte zu erzählen, dabei wird auf die wichtigsten biografischen Aspekte eingegangen und durch ein paar schriftstellerischen Freiheiten ergänzt. Das Handeln von Francois Vidocq ist gut und nachvollziehbar beschrieben. Die Erzählung bringt der Leserschaft auch die damalige Zeit um die Französische Revolution mit ihren Umständen, Regeln und Gesetzen näher. Interessant ist auch, dass Vidocq das historische Vorbild für zahlreiche literarische Figuren, wie beispielsweise Sherlock Holmes und Auguste Dupin, war.

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Diese Rezension wurde verfasst von fs; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 20.01.2024