Der Code des Lebens. Alles über Gene, DNA, Gentechnik und warum du so bist, wie du bist.

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Teaser

„Alles, was Kinder [...] über Genetik, DNA und Vererbung wissen wollen!“ - so preist der Verlag das Buch an. Dabei erfahren die jungen LeserInnen von den Basics und der Geschichte der Genforschung. Darüber hinaus ist aber auch Thema, wie der genetische Fingerabdruck zur Täterermittlung führen kann und was es mit den verschiedenen Impftechniken auf sich hat. Gerade im Zuge der Coronapandemie hat das ja auch fast jeden bewegt. Gentechnik wird oft kritisiert, aber hier wird die Frage gestellt, ob sie in manchen Kontexten nicht auch ein Segen sein kann.

Beurteilungstext

Im Folgenden versuche ich einen kleinen Einblick in den großen Wissenschatz des Bildersachbuchs zu geben, welchen die Autorin, selbst Humanmedizinerin, versucht, gerade auch jungen LeserInnen nahezubringen.
Der Geschichte der Genforschung gehen die Mendelsche Regeln voraus. Der DNA - Aufbau, die Erklärung der Zellteilung und das Prinzip der Mutation und Selektion folgen. Aktuelle Forschungsbereiche wie die der Gentherapie und der Epigenetik werden aufgegriffen und es wird aufgezeigt, wie diese zur Gesundheit und Heilung beitragen können. Laut der Autorin wird in der Forschung eine große Chance in sogenannten ips - Zellen gesehen, die zum Beispiel durch Herzinfarkt zerstörte Herzzellen durch neue ersetzen können. Desweiteren wird aufgezeigt, wie beispielsweise genetisch veränderte plastikfressende Bakterien einen gewinnbringenden Beitrag zum Umweltschutz leisten können. Beim Kampf gegen den Hunger soll beispielsweise durch gentechnische Verfahren produzierter goldener Reis dem Vitamin – A – Mangel entgegentreten. Aber auch spannende Gedankenspiele werden beschrieben: Könnte man die DNA eines Dinosauriers wieder beleben? Die Autorin und Humanmedizinerin Carla Häfner erklärt die verschiedenen Impftechniken. Sie ermutigt zudem die LeserInnen aber auch dazu, über die Chancen und Risiken beispielsweise des Klonens nachzudenken. Interessant erscheint es auch der Frage nachzugehen, welchen Einfluss das Erbgut auf die Persönlichkeit hat.
Kleine Versuche regen die LeserInnen an herauszufinden, was in ihrer Familie vererbt wurde. Da geht es dann zum Beispiel darum, herauszufinden, wer seine Zunge rollen kann und wer nicht. Auf verschiedenen Ebenen versuchen die Autorin und die Illustratorin die komplexen und umfangreichen Inhalte gut verständlich und anschaulich zu vermitteln und Lust darauf zu machen, sich selbst mit der Thematik auseinanderzusetzen, vielleicht sogar auch selbst „nachzuforschen“. Dabei werden sprachliche Bilder und Analogien verwendet. Zum Teil gibt es detaillierte Erklärungen mit anschaulichen Illustrationen, allerdings nicht zu allen Fremdwörtern. Wichtige Begriffe werden wiederholt und umfangreiche Informationen in Zwischenetappen zusammengefasst. Je nach Thema gibt es jedoch viel Text pro Seite mit einer Schriftgröße, die je nach Alter und Lesekompetenz der LeserInnen unter Umständen zu klein sein könnte. Ich habe die Alterempfehlung bewusst angehoben, was nicht bedeutet, dass auch bereits 10-Jährige das Buch verstehen könnten. Trotz aller Anschaulichkeit und Konzentation auf wesentliche Themen bleibt es insgesamt sinnvoll, dass Erwachsene das Lesen begleiten. Erwachsene Leser, die Freude an anschaulich gestalteten, inhaltlich gehaltvollen Sachbüchern haben, kommen auch auf ihre Kosten. Sie können ebenfalls sehr viel bei der Lektüre dieses Sachbuchs lernen.