Der Blumenball

Autor*in
ISBN
978-3-219-11171-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Leffler, Silke
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2005
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Blumen und Gemüse mögen sich nicht, sagen viele Menschen. Dabei ist es durchaus üblich, dass in Bauerngärten beide zusammen nebeneinander wachsen dürfen. Hier dürfen sie - spät zwar - auch miteinander feiern.

Beurteilungstext

"Suppenschwimmer, Pastetenkriecher, Erdgesindel - wenn sie doch wenigstens Unkraut wären" meckern die einen, "Beetsitzer, Zierbengel, feine Pinkel" beschimpfen die anderen. Gemeint sind Gemüse und Blumen, die sich gegenseitig so oder ähnlich einschätzen. Man will halt unter sich bleiben.
Der Blumenkohl (männlich) unterbricht die Regel und die Karotte (weiblich) begleitet ihn auf den Blumenball. Beide merken aber ganz schnell, dass sie nicht willkommen sind, aber die Musik der Grillen und Spatzen ist so lieblich und ein märchenhafter Duft liegt in der Luft, dass die beiden doch beim Ball bleiben und ein Tänzchen wagen. Und siehe da: In der lateinamerikanischen Abteilung sind die beiden einsame Klassen, bekommen sogar Beifall von der Blumenfraktion. Danach gibt es Partnerwechsel, und alle stellen fest, dass sie sich gut riechen können. Man verspricht sich gegenseitig, zum Gemüsekränzchen wie zum nächsten Ball zu erscheinen.
Wie ein älteres Ehepaar erzählen sich Blumenkohl und Karotte noch kurz vor dem Einschlafen, wie schön der Abend war und was man den Enkelkindern später davon erzählen wird.
Silke Leffler hat wieder einmal einen großen Wurf hingelegt mit ihren Bildern. Einen barocken Blumenkohlmann mit einem Körper aus lauter "Röschen" malt sie (passt sehr gut zu den Blumen) und gibt auch den anderen Blumen wie dem Gemüse je einen Körper, haucht ihnen Leben ein und bedenkt sie dabei mit dem jeweils eigenen Accessoire: Blätter und anderes Grünzeug, aber auch Junikäfer- oder Schmetterlingshandtaschen oder einer großen Vogelfeder. Alles ist barock oder dem Ballett entlehnt, luftig und filigran, selbst bei größerer Beleibtheit. Und immer kommt sie auch aus ihren Bildern heraus: Klebt hier etwas hin, malt dort Handtaschen an die Wand und hängt Ballettschuhe an den Bettpfosten. An Silke Lefflers Bildern kann man sich kaum satt sehen.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010