Der blaue Autobus

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Teaser

Der blaue Autobus, voll beladen mit Kindern, wird vom frechen Pudel Ottokar so angebellt, dass er beinahe in ein Haus hineinfährt. (Verlagstext)

Beurteilungstext

Auch der dritte Band in der Reihe der James-Krüss-Neuauflagen beschäftigt sich mit einem Fahrzeug. Nicht umsonst sind Fahrzeugführer immer wieder Spitzenreiter in frühkindlichen Berufswünschen und sind Ausflüge mit Bus oder Bahn äußerst beliebt.
Hier geht es also um einen Autobus, der in der Innenstadt eines Ortes seine Runden dreht. Dabei werden Regeln und Vorschriften, wie eigentlich in jedem Band und zur Freude aller Kinder, gründlich missachtet. Straßenverkehrsordnung, Bau- und Beladungsvorschriften - das sind keine Themen. Die Kinder sitzen und stehen während der Fahrt, wo immer es ihnen Spaß macht, der Bus fährt mal rechts, mal links auf der Fahrbahn, das Gepäck liegt lose auf dem Dach und alle Leute laufen kreuz und quer über die Straßen. Das gehört sich eigentlich nicht. Der scheinbar herrenlose Hund bringt die Ordnung zusätzlich durcheinander, darf zur Belohnung aber zuschauen, wie der Bus als Dankeschön für das Nicht-Überfahren mit frischem Dieselöl betankt wird (mit freiem Strahl in den Motorraum!).
Darf man das? Durfte man das in den 50er Jahren? Diese Frage ist hier genau so obsolet wie etwa bei Pippi Langstrumpf. Es ist ja nur eine Geschichte und man muss (anders als heute!) noch nicht einmal darauf hinweisen, dass man das nicht nachmachen sollte. Oh, glückliche Zeit!
Glückliche Zeit auch, weil James Krüss wieder wundervoll leicht vor sich hin reimt, getupfte Wörter wie impressionistische Bilder. Und genau so naiv und schlicht, aber voller Liebe und Ausdruck sind die Bilder Lisl Stichs, die sich jeweils mit dem Text eine Doppelseite teilen. In delikaten Wasserfarben tauchen viele Details auf, die das Zuhören beim Vorlesen versüßen und Kindern Stoff zum Nachdenken und Träumen geben.
Bitte weiterträumen!