Der beste Beweis bist du selbst

Schlagwörter

• Adoleszenz
• Angst
• Diversität
• Emanzipation

Teaser

TJ Powar ist sportlich, beliebt und ein Ass im Debattierklub, in dem sie mit ihrer Cousine Simran meist im Team antritt. Als nach einem gewonnenen Wettbewerb das Siegerfoto der beiden zu einem fiesen Meme verunstaltet wird, das sich über Simrans Körperbehaarung lustig macht, ist TJ schockiert. Sie beschließt, ihre ganz eigene These aufzustellen: »TJ Powar kann ihr haariges Selbst und trotzdem schön sein.«

Beurteilungstext

Kann TJ Powar ihr behaartes, wahres Ich zeigen und trotzdem schön sein? Mit dieser Streitfrage startet TJ ihre ganz persönliche Debatte, nachdem ein Foto von ihrer Cousine Simran und ihr im Internet kursiert, wobei sich alle Leute über Simrans Körperbehaarung zerreißen. TJ ist selbstsicher, spielt fabelhaft Fußball, ist leidenschaftliches Mitglied des Debattierclubs, sehr beliebt – und sie ist wütend. Also beschließt sie, sich nicht mehr zu enthaaren. Doch diese Debatte gestaltet sich schwieriger als gedacht. TJ muss harte Enttäuschungen und Zweifel erfahren. Ihr ist nicht bewusst, dass ihr Entschluss so viele Folgen mit sich bringt, denen sie sich stellen muss. Hinzu kommen die Debattiermeisterschaften, durch die sie (zu ihrem Schreck) mit ihrem nervigen Konkurrenten Charlie zusammenarbeiten muss.
Das Buch hat mich berührt, auf vielen verschiedenen Ebenen. Wenn man TJs Streitfrage liest, denkt man natürlich: Klar, jeder Mensch ist doch schön! Aber so einfach wie es klingt ist es eben doch nicht. Jesmeen Kaur Deo nimmt ihre Leser*innen mit in eine nachdenklich machende Geschichte, bei der ich gelernt habe, dass so viel mehr hinter dem Thema Körperbehaarung und gesellschaftlicher Anerkennung steckt. Es war erschreckend, was ein paar Haare alles auslösen können. TJs Selbstzweifel und innere Kämpfe sind realistisch und nachvollziehbar und man kommt unweigerlich dazu, sich selbst und seine Prinzipien zu hinterfragen. Noch dazu ist diese Geschichte ausgeschmückt mit witzigen Dialogen und Diversität der Charaktere. Es ist eines dieser Bücher, bei dem man nicht merkt, wie schnell die Seitenzahlen steigen.
Unbedingt zu empfehlen für alle, die mit sich und der Welt zweifeln – oder die glauben, bereits alles zu wissen oder das Thema unnötig finden (also für alle!!!). (17 Jahre)