Der Bär und die Wildkatze

Autor*in
Sakai, Komako
ISBN
978-3-89565-207-3
Übersetzer*in
Gräfe, Ursula
Ori. Sprache
Japanisch
Illustrator*in
Yumoto, Kazumi
Seitenanzahl
56
Verlag
Moritz
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eines Morgens ist der kleine Vogel tot. Sein Freund, der Bär, ist unglücklich. Er baut einen Sarg, kann sich aber nicht von seinem Freund trennen. Schließlich hilft ihm eine Wildkatze bei der Trauerbewältigung. Der Bär schöpft neue Hoffnung.

Beurteilungstext

Sie waren die besten Freunde, der kleine Vogel und der Bär. Immer waren sie für einander da. Sie halfen einander, sorgten für einander und pflegten einander, wenn es nötig war. "Stimmt Bär. Mir gefällt heute auch am besten. Besser als gestern und morgen", sagte der kleine Vogel manchmal. Doch eines Morgens ist der kleine Vogel plötzlich tot. Der Bär weint ein bisschen. Dann baut er einen kleinen Sarg, in dem er den Vogel auf Blumen bettet. Den Sarg nimmt er von jetzt an überallhin mit. Die anderen Tiere sind besorgt. Sie versuchen den Bären zu überzeugen, dass der kleine Vogel nicht wieder lebendig wird. Weil er sich unverstanden fühlt, zieht sich der Bär immer mehr in das Dunkel seiner Höhle zurück. Die Trauer scheint ihn zu verschlucken.
Im Frühling taucht plötzlich eine Wildkatze auf. Sie zeigt Verständnis für den Bären und seinen Kummer. Mit ihrer Geige macht sie Musik für den Bären. Während die Musik erklingt, erinnert sich der Bär an sein Leben mit dem kleinen Vogel. Danach ist er bereit, den Sarg loszulassen. Gemeinsam mit der Wildkatze bestattet er den kleinen Vogel. Dann folgt er seinem neuen Freund auf seinem Weg durch die Welt.
Komako Sakai erzählt eine Geschichte über Trauer. Sie berichtet von der Hilflosigkeit angesichts der Endgültigkeit des Todes. Der Tod scheint sich so absolut von den Momentaufnahmen des Lebens abzusetzen. Sie zeigt die lähmende Verzweiflung des Bären, der eben aus Angst vor dem endgültigen Verlust den Freund nicht loszulassen vermag. Und sie zeigt, wie wichtig die Erinnerung an das Vergangene ist, wenn es einen Lebensabschnitt abzuschließen und eine neue Orientierung für die Zukunft zu finden gilt. Denn das Leben des Bären geht natürlich weiter. Und so endet die Geschichte nicht nur mit einem Abschied, sondern auch mit dem Beginn einer neuen Freundschaft.
Die in dunklen Farben gehaltenen Bilder Kazumi Yumotos spiegeln die Stimmung der Geschichte gekonnt wieder. Sie erinnern an alte Schwarzweißfotos und polarisieren auf wenige Elemente und Details, die dadurch sehr stark in den Blickpunkt gerückt werden.
Zusammen erzeugen Bilder und Text eine düstere Spannung, in der der Tod allgegenwärtig erscheint. Dennoch ist die Geschichte eine Bekenntnis für das Leben, das am Ende mit dem, neuen Freundepaar wieder die Oberhand gewinnt.

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Diese Rezension wurde verfasst von mr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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