Der Bär, der nicht da war

Autor*in
ISBN
978-3-88897-970-5
Übersetzer*in
Rowohlt, Harry
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Erlbruch, Wolf
Seitenanzahl
44
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Eigenschaft gebiert ein Wesen, da es ohne dieses nicht existieren kann. Das Wesen nun ist sich seiner noch nicht sicher und macht sich auf den Weg, sich selbst zu bestimmen. Das soll ein Bilderbuch sein? Eventuell auch noch für Kinder? Das IST ein Bilderbuch für Kinder - und auch für Erwachsene, wenn sie noch nicht verlernt haben, über ihr Dasein zu staunen. Tolle Geschichte! Ganz eigene und sehr passende Bilder!

Beurteilungstext

Wir beginnen mit etwas, das es nicht gibt. ""Es war einmal ein Juckreiz."" Nein, kein Wesen, dem der Unterarm oder der Rücken oder der Fußknöchel juckt. Der Juckreiz ist da und muss sich erst einmal ein Wesen erdenken, an das er sich hängen kann. Ein Juckreiz will gekratzt werden. Dazu braucht er das juckende Objekt und er braucht eine Kratzhand oder einen Kratzbaum oder ein anderes Etwas, das ihn kratzen kann. Der Juckreiz (er-) findet (sich) einen Bären.
Wolf Erlbruch zeichnet ihn gleich doppelt. Beide sind auf gleiche Art hergestellt: aufrecht auf zwei Beinen, tiefschwarzes Fell, großes graues rundes Auge mit gelbem Rand und schwarzer Pupille, auf dem Fell je ein Arm mit grauer Pastellkreide modelliert, das Fell mit vielen bunten Pastellstrichen angedeutet, den Mund mit roter Farbe und mutigem Schwung an und in das Gesicht gezeichnet. Beide Bären sind in der Seitenansicht zu sehen. Beide Bären sind offensichtlich nach dem Zeichnen sehr akkurat ausgeschnitten und auf das graue Papier mit den blass-bunt-farbenen Punkten gesetzt. Neugierig und überhaupt nicht eitel ist der Bär, der sich nun fortan durch die Geschichte durchfragt, um sich selbst kennenzulernen. Wir mit.
Und wie der Bär staunen wir über die Fragen, die der Bär zu klären sucht: ""Bin ich der ‚Letzte'?"", fragt er sich, um sich sogleich zu sorgen, ob es besser wäre, der ""Erste oder der Letzte zu sein, wenn man alleine war."" Dann findet er aber auf der Suche nach Antworten zu drei für ihn Fragen andere Wesen, die ihm dabei helfen.
Drei Fragen? Da fallen einem sogleich die drei Grundfragen der Philosophie ein. Hier scheinen sie noch einfacher zu sein, sind aber wohl ebenso schwer zu beantworten. Der Bär findet seine Antworten am Ende, aber er war ja schon zuvor sehr glücklich. Wir (wieder) mit.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010