Der Bär am Klavier

Autor*in
Litchfied, David
ISBN
978-3-95939-025-5
Übersetzer*in
Lammers, Annabel
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Litchfield, David
Seitenanzahl
36
Verlag
Bohem Press
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Münster
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Mitten im Wald entdeckt der kleine Bär ein Klavier. Die Töne, die die kleinen Krallen durch das Drücken der Tasten erzeugen, lassen ihn nicht mehr los. Je älter er wird, desto virtuoser wird sein Spiel. Die anderen Bären lieben seine abendlichen Konzerte im Wald. Als die Zivilisation in der Gestalt eines Mädchens mit ihrem Vater Einzug hält, zieht es den Bären in die weite Welt der Konzertsäle.

Beurteilungstext

Das Buch hat einen Schutzumschlag. Er zeigt durch eine Öffnung einen roten, schweren Bühnenvorhang, der nach außen gebunden ist und in der Mitte das Bild des Buchcovers: Ein Braunbär in schwarzem Frack und blütenweißem Hemd, Kragen, Manschette, Strumpf, mit geschlossenen Augen vertieft in sein Spiel auf dem Klavier - inmitten des Waldes, wie wir es genauer sehen, wenn wir den Umschlag öffnen. Das Cover wird auf der Rückseite fortgesetzt (auf dem Vorsatz ist der Wald noch ohne Bär und ohne Klavier zu sehen).
Da wird gleich der ganze Umfang der Geschichte deutlich. Die Bühne ist eröffnet, wir sehen einen Wald, einen Bären in seiner Umgebung, aber er ist ‚zivilisiert', ein Teil der menschlichen Gesellschaft.
Vier Bilder für die Jahreszeiten zeigen einen lichten Wald mit dem Klavier und einem kleinen Bären, der zunächst nicht einmal an die Tasten heranreicht, im Herbst erst kann er sie niederdrücken, im Winter endlich ist er groß genug und im neuen Frühling sind die Krallen seiner Tatzen lang genug, dass er - auf einem Baumstumpf sitzend - dem Instrument die Töne entlocken kann, die hinausführen aus dem Wald in einen Traum von "wundervollen fremden Ländern". Herrlich, wie David Litchfield das verträumte Gesicht des spielenden Bären einfängt, die geschlossenen Augen, der entrückte Gesichtsausdruck, fast so, als wäre der Bär (der übrigens keinen Namen erhält) ein Mensch.
Bei den Konzerten sehen wir, dass der Wald voll ist mit Bären, alle irgendwie ähnlich doch jeder ein Individuum, die sich um die Lichtung scharen, "um den märchenhaften Melodien zu lauschen".
Als er den Versuchungen der Welt nachgibt, dort riesige Erfolge feiert, sich aber dennoch irgendwann nach seiner Heimat sehnt und dieser Sehnsucht auch wirklich nachgibt, ist uns - wie ihm - klar, die anderen Bären haben ihn vergessen, nehmen ihm sein Abenteuer in der Fremde übel.
Doch es kommt anders.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.07.2016