Der Angriff der Silberlichten

Autor*in
ISBN
978-3-8339-3185-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hauri, Erika (Fotos)
Seitenanzahl
127
Verlag
Baumhaus
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Alle Pokale haben die Wilden Kerle geholt, nur der Freestyle-Soccer-Pokal steht noch aus. Um auch den zu gewinnen, müssen sie gegen die gefährlichen Wölfe von Ragnarök antreten. Keine leichte Sache, denn die Wölfe haben die Silberlichten hinter sich...

Beurteilungstext

Man muss schon etwas an Büchern von den Wilden Kerlen gelesen oder den Film gesehen haben - ansonsten bleibt man hilflos mit diesem Buch allein. Das hilft denn auch nicht, wenn man am Ende über die einzelnen Charaktere alles nachlesen kann, über die Wölfe und über die Wilden Kerle und die Silberlichten. Auch über die Filmemacher und den Drehbuchautor kann man sich informieren und über andere Mitarbeiter des Films.
Das Buch selbst aber ist die Nacherzählung der Filmgeschichte in Szenenfotos, die direkt aus der Verfilmung stammen. Der Leser erhält damit die Gelegenheit, sich direkt in das Geschehen einzuleben und mit den Figuren zu fiebern. Wenn er denn fiebert.
Vermutlich muss man ganz stark an die Zielgruppe des Buches denken, wenn man das Buch beurteilen will. Vor allem wohl Jungen, denen es um Fußball geht und um nichts anderes. Die Rezensentin eines der anderen Bücher aus der Reihe DWK meint, der Erzählstil, "gespickt mit rotzfrechen, bandwurmlangen und kreativen Wortschöpfungen, die auch vor moralisch verpönten Wortbausteinen nicht Halt macht" spreche die Kinder stark an. Das mag sein - die Frage ist nur: Will man das Lesen wirklich um jeden Preis fördern, auch auf Kosten der Sprache, die sich in weiten Teilen wirklich auf das allerunterste Niveau begibt? "Beim Sternschnuppenfunkelnden Drachenschleim! ... Er machte es grausam, schicksalsnervenzerreißend spannend ... und enthüllte ein nachtschwarzes, megamörser-hammerhartes Cross-Road-Kart" (8), "ich zeig dir den Seitfallflugvolley-Dampfhammer-Booster!" (10). Die Reihe der Beispiele lässt sich beliebig auf nahezu jeder Seite fortsetzen. Ist es das, was Jugendliche lernen sollen, wenn sie lesen? Und was lernen sie, wenn man ihnen solche "Hinterwaldvorsintflutliche-Ragnarök-Pampa" (12) als Literatur vorsetzt?
Vom Inhalt bieten die Autoren für jeden ein bisschen: Fußball für die Sportbegeisterten; Fantastisch-Mysteriöses und Mythisches für die Anhänger von billiger Fantasy; eine Liebesgeschichte für die Romantischen; einen harten Bruderkampf für die Brutalen; seelische Belastungsprobe für die Psychofreaks. Jeder wird also ein bisschen was drin finden, was ihm gefällt - geschickt gemacht. Aber dennoch: Wäre es mein Sohn oder meine Tochter, die das lesen wollten, ich würde meinen, man könnte ihnen Besseres bieten, das sie mindestens genau so interessieren würde. Und in der Tat: Das meinten sie sogar selbst.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010