Der alte Schäfer

Autor*in
ISBN
978-3-86566-142-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Lauströer, Jonas
Seitenanzahl
32
Verlag
minedition
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Bargteheide
Jahr
2011
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein tolles Titelbild: Alter Mann mit Schiebermütze sitzt eingesunken in einem roten Lesesessel inmitten einer Schafherde. Alle Schafe schauen in die Richtung, in der auch sein Sessel steht, ein Schaf allerdings ist ein Spielzeug, steht auf einem Brett mit Rädern. Damit ist die Geschichte bereit, erzählt zu werden.

Beurteilungstext

Auf dem Schmutztitel sehen wir genau dieses Schaf. Dieses Mal reitet ein Junge mit Baseballkappe auf dem Tier. Beide schauen jedoch in die entgegengesetzte Richtung, "reiten" hin zum Altenheim. Sein Großvater mit dem freundlichen Gesicht nimmt seinen Enkel in den Arm, aber das erzählende Kind freut sich nicht nur, es hat zugleich Angst vor dem Griesgram im Hintergrund. Und wir können das gut nachempfinden. So etwas von verbittert, griesgrämig, neidisch vielleicht. Der Opa erklärt, dass Herr Grimm früher immer draußen war mit seiner Schafherde - und jetzt …
Beim nächsten Besuch bringt das Kind Olaf mit, den wir schon kennen: das Schaf auf dem Rollbrett. Olaf stellt Herrn Grimm die beiden vor: Anton und Olaf, sein Lieblingsschaf.
Das Bilderbuch folgt einer tatsächlichen Begebenheit: Ein Altenheim schafft Schafe an und vermittelt neuen Lebenssinn. Wunderbar, dass der Anstoß von der Jugend kommt, die sich mit einbringt in das Heim, und sehr eindrucksvoll, wie die Bilder gestaltet sind. Jonas Lauströer umzeichnet mit schwarzem (Kohle-?) Stift die farbigen Flächen fast unordentlich, hinterlegt auch einen Kopf mal ebenso unordentlich mit einer Farbe, um unseren Blick dorthin zu lenken. Zugleich aber zeigt er einen Herrn Grimm fast ganz schwarz gekritzelt, blass ockerfarben unterlegt, und mit weit aufgerissenen starren Augen und lenkt unsere auf ihn. Er schafft es, zwei deutliche Zentren mit diesem künstlichen Schaf zu überbrücken, und zugleich alles sehr zufällig und kritzelig aussehen zu lassen.

Wie einfach es doch geht, wenn jemand die richtige Idee hat, die dann auch noch auf fruchtbaren Boden fällt, auf eine Leiterin des Altersheims, die nicht auf Bazillen und Schmutz schaut, sondern darauf, was die Bewohner des Heims aus einer Lethargie befreien kann.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010