Der allerbeste Papa

Autor*in
ISBN
978-3-86566-146-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Siems, Annika
Seitenanzahl
28
Verlag
minedition
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Bargteheide
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der kleine Junge muss sich entscheiden: Entweder bringt er den großen Fisch nach Hause und beeindruckt die Kinder seines Dorfes, die ihn immer hänseln, oder er lässt ihn wieder frei, weil dieser Fisch "Der allerbeste Papa" ist. Wunderbare Bilder zeigen eine uns fremde Welt im südamerikanischen Tropenwald, wo riesige Tellerblätter der Viktoria-Seerose ideale Verstecke für (diese) Fische bilden.

Beurteilungstext

Sowohl "der kleine Indianer" als auch sein Großvater haben in der Geschichte keine Namen. Ihr Lebensraum wird nicht genannt, anhand des Einbaumbootes, der grünen Papageien, der Mangrovenbäume, der Wasserschildkröten und nicht zuletzt dem Aruana-Fisch (auch: Arowana) können wir ihn jedoch lokalisieren. Dieser Fisch spielt - neben dem kleinen Jungen - die Hauptrolle in diesem Buch, ist er doch "der . allerbeste Papa". Warum? Es darf ja nicht alles verraten werden.
Zu den Bildern aber darf, ja muss etwas gesagt werden: Auf dem Titelbild sehen wir diese unglaublich großen Blätter mit den hochgestellten Rändern, die, glaubt man dem Internet, Körper bis zu 60 kg tragen können. Ein aus einem Baumstamm hergestelltes Boot mit einem Paddel und einem fast nackten schwarzhaarigen Kind schiebt sich zwischen die Blätter, der Junge stippt mit einem Finger ins Wasser, sodass die kreisrunden kleinen Wellen ein zusätzliches Blatt markieren. Diesen Jungen sehen wir auch auf dem Schmutztitel. Er zeichnet mit einem Finger einen großen Fisch in den Sand vor sich. In einiger Entfernung sitzen drei etwa Gleichaltrige, die sich offensichtlich über ihn lustig machen, flüstern und ihm verstohlene Blicke zu werfen - "so wie sie es immer taten" sagt der Text. "Mobbing" nennen wir das heute.
Alle Bilder sind in Braun- und Grüntönen gehalten, die Süßwasserfische unter den Blättern mit den großen Schuppen gleich hinter der Kopfplatte sind fast so groß wie der Junge. An der Unterlippe haben sie zwei auffällige Barteln. Einen von diesen zu fangen ist der innigste Wunsch des Jungen, damit die anderen Kinder ihn anerkennen, dass er jetzt schon fast erwachsen sei. Aber, so sagt der Großvater zum Schluss: "Heute bist du ein großer Junge geworden." Und das, ohne den Fisch mit der Angel oder mit dem Wurfnetz ins Boot gezogen zu haben.
Eine schöne kleine Geschichte mit einer wichtigen Botschaft, die der Großvater seinen Enkel selbst finden lässt. Auch das ist sehr schön. Wir können halt nicht nur von den Pflanzen (Stichwort: Bionik) lernen, sondern auch von den Alten. Wer nichts lernen will, der schaut sich einfach die schönen Bilder an.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010