Der Admiral des Kaisers Die Abenteuer des Eunuchen Zheng He

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Teaser

Von 1405 bis 1433 unternahm der chinesische Eunuch Zheng He mit riesigen “Schatzschiffen” im Auftrag des Kaisers sieben Expeditionsreisen von Nanjing aus in westlicher Richtung bis an die Ostküste Afrikas. Beschrieben werden die geschichtlichen Hintergründe, die wirtschaftlichen und politischen Absichten der Reisen, Konstruktion und Ausstattung der Schiffe, die Reaktionen in China selbst und in den “eroberten” Ländern sowie die Stellung Zheng Hes im heutigen China.

Beurteilungstext

Die chinesische Geschichte der damaligen Zeit ist -besonders was die Geschehnisse um die kaiserliche Thronfolge anbelangt- ziemlich kompliziert. Es ist den Autorinnen aber gut gelungen, diese für den Leser transparent und verständlich zu machen. Dazu trägt neben der einfachen und sachlichen Sprache auch die deutlich Gliederung des Texts bei. Die Seiten sind großzügig gestaltet, Absätze und Illustrationen übersichtlich angeordnet. Drachenblutrote Doppelseiten mit schattenhaften chinesischen Schriftzeichen und klarer weißer Schrift trennen die Kapitel deutlich voneinander. Zusätzliche Informationen in farblich abgesetzten länglichen Kästen ergänzen auf fast jeder Seite den Text.
Die ersten 41 Seiten (4 Kapitel) des Buches haben nur indirekt mit den Reisen zu tun, sind aber notwendig, denn sie beschreiben wichtige Ereignisse, die für die Karriere des Zheng He von Bedeutung sind. Das fünfte Kapitel ist das umfangreichste: Zheng He organisiert und überwacht den Bau der Schiffe, die speziell für flache Gewässer konstruiert sind und die so viel Holz verbraucht haben, dass -hier ein Bezug zur Gegenwart- bestimmte Gegenden heute noch verkarstet sind. Die fantastische Organisation der Verpflegung, der ärztlichen Versorgung, der Werkstätten, der Verteidigung und vor allem der immense Prunk, all das hatte nur ein Ziel: Eroberung der Barbarenländer nicht mit Gewalt, sondern durch Anerkennung kultureller Überlegenheit. Damit verbunden waren Tributzahlungen an den Kaiser, die allerdings durch Geschenke wieder ausgeglichen wurden. Die folgenden sieben Reisen sind, wie alle anderen Texte auch, sachlich, interessant und spannend beschrieben. Mit Hilfe bunter Linien auf zwei Landkarten können die Reiserouten verfolgt werden: Reise 1 bis 4 befindet sich auf dem vorderen, Reise 5 bis 7 auf dem hinteren Vorsatz. Die vielen unterschiedlich großen Tuschezeichnungen sind schwarzweiß oder dezent koloriert in chinesischem Stil gemalt, reich an Details und stets kurz kommentiert. Auf den letzten Seiten stellt das Autorenteam erneut eine Verbindung zur heutigen Zeit her. Es wird bedauert, wie wenig man über Zheng He weiß und überlegt, ob Macht und Größe auch heute noch von China demonstriert werden kann.
Ein Glossar rundet das Buch ab. Die erklärten Wörter sind in lateinischer Schrift, in chinesischen Zeichen und in pinyin(Lautschrift) gedruckt. Unter www.drachenhaus-verlag.com kann man sich die Aussprache der chinesischen Begriffe anhören.
Der Drachenhaus Verlag wurde 2010 von Nora Frisch gegründet und will durch altersgerechte hochwertige Literatur Kindern und Jugendlichen das Reich der Mitte näherbringen. Dies ist das zweite Buch des Verlags.
Sehr empfehlenswert für interessierte Menschen ab 12 Jahre.