Der 99-Zentimeter-Peter

Schlagwörter

• Gender/Geschlecht

Teaser

Mama hat Peter gemessen. Er ist jetzt 99 Zentimeter groß. Und inzwischen auch zu schwer, um von Mama getragen zu werden. Beides ist Anlass für Peter, über das Wachsen und Erwachsenwerden, über Groß- und Kleinsein nachzudenken.

Beurteilungstext

Bereits das schmale, schlanke Buchformat ist dem Thema geschuldet. Auf den Coverinnenseiten führt ein in sonderliche Formen ausgeklappter Zollstock zur Geschichte hin. In ihrem Mittelpunkt steht Peter; er ist immer vollständig zu sehen. Große, erwachsene Figuren “passen” nicht auf das Bild - sie sind maximal bis zum Ausschnitt zu sehen. Wenn Peter die Vorzüge des Großseins aufzählt, wird auch in den Illustrationen eine kindliche Perspektive eingenommen. Besonders schön ist der fehlende Überblick dargestellt, wenn um Peter herum lauter lange Beine zu sehen sind, und der Text wird witzig, wenn ein Hund, ebenso groß wie Peter, von der Mutter als niedlich bezeichnet wird.
Etwa in der Mitte des Buches untersucht Peter dann die Vorteile des Kleinseins - hier erlebt der Betrachter entspannte kindliche Situationen wie das Piratenspiel in der (großen) Badewanne oder das (noch geduldete) Verkriechen unter dem Tisch bei langweiligem Kaffeetrinken. Schließlich formuliert Peter Wünsche für sein weiteres Wachsen.
Kräftige Farben, die Beschränkung auf typische Räume, der Verzicht auf ablenkende Details und Hintergründe machen Peters Nachdenken gut nachvollziehbar. Die Schrift hebt Schlüsselwörter deutlich hervor. Die Balance zwischen Nachdenklichkeit und unbeschwert sein, zwischen zuweilen bedrückenden “Nachteilen” des Kleinseins und seinen Vorteilen wird am Schluss des Buches mit einem augenzwinkernden Ausblick gehalten.