Der 3-beinige Kater

Schlagwörter

• Behinderung
• Tiere
• Ungleichheit

Teaser

Wenn man einen Kater mit nur drei Beinen sieht, darf man den ansprechen? Oder überhaupt angucken? Laut der Katzenmama nicht, denn er hat ja schon genug Probleme. Aber welche eigentlich?

Beurteilungstext

Terry und Jerry treffen beim Spielen auf Tom, einen Kater mit nur drei Beinen. Sie sprechen ihn frei heraus an, doch ihre Mutter scheucht die Kinder weg und entschuldigt sich bei Tom. In ihrer Hilflosigkeit dem Unbekannten gegenüber rät sie den Kindern, Personen mit ""körperlicher Benachteiligung"" einfach nicht anzusprechen. Die hätten schon genug Probleme. Die Kinder sehen das anders und gehen mit Tom ganz normal um - und dazu gehört, über seine Besonderheit zu sprechen. Und Tom sieht das ebenso. Er muss die Kinder jedoch erst vor dem Nachbarhund retten, bevor sich die Erwachsenen trauen, mit ihm in Kontakt zu treten.

Die Thematik dieses Buches ist spannend. Kinder haben meist weniger Berührungsängste vor dem Anderen als ihre Eltern. Dieses Buch fordert dazu auf, über Andersartigkeit zu sprechen und Menschen mit Behinderung nicht durch Scheu und Unwissen auszugrenzen.

Die Illustrationen sind bunte, teilweise detailreich gestaltete Aquarelle. Jede Doppelseite ist hintergründig in einer anderen Farbe gestaltet, im hinteren Teil des Buches drücken sie die Gefahr durch den Hund aus.

Dieses Buch könnte als Gelegenheit genutzt werden, über Verschiedenheit und körperliche Besonderheiten zu sprechen.

Claudia Ertl studierte Kommunikationswissenschaften, Anglistik sowie Montessoripädagogik. Sie arbeitet unter anderem mit Lernbehinderten und als Autorin.

Anne(lise) Binder arbeitet als Werbetechnikerin und illustriert nebenbei Kinderbücher.