Den Tod in der Hand

Autor*in
Montgomery, Beth
ISBN
978-3-423-78248-7
Übersetzer*in
Münch, Bettina
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
367
Verlag
dtv
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 14-jährige Adam zieht mit seiner Mutter in ein altes Farmhaus auf dem Land. Als er die Leiche eines Mädchens findet, beginnt er Fragen zu stellen. Doch die Menschen im Ort weichen ihm aus. Was ist vor Jahren wirklich passiert? Ein verstecktes Tagebuch liefert Hinweise und Adam gerät plötzlich in große Gefahr...

Beurteilungstext

Mit diesem ersten ins Deutsche übersetzten Roman ist Beth Montgomery auf Anhieb ein Treffer gelungen. Die Geschichte enthält eine Mischung aller Themen, die einen guten Jugendroman ausmachen: eine interessante Hauptperson, ein Mord, eine geheimnisvolle Vergangenheit, Freundschaft und eine zarte Romanze.
Adam ist kein gewöhnlicher Junge. Er schielt und befindet sich mit seiner Mutter ständig auf der Flucht vor dem stalkenden Vater. Sein Charakter ist geprägt von Unsicherheit, Misstrauen und Stolz auf den litauischen Großvater, der zu seiner Zeit ein guter Polizist mit einer hervorragenden Spürnase war. Als Adam die Überreste einer Mädchenleiche findet, ist sein Ehrgeiz geweckt, den Fall aufzulösen. Das getötete Mädchen ist Emma, eine Farmerstochter aus der direkten Nachbarschaft. Adam forscht bei Familie und Bekannten Emmas nach und stößt auf eine Mauer des Schweigens. Er findet jedoch alle verborgenen Seiten eines versteckten Tagebuchs, das Emmas Freundin Lina damals verfasst hat und kommt den Geschehnissen aus der Vergangenheit auf die Spur. Doch dann begeht er einen verhängnisvollen Fehler und vertraut sich der falschen Person an. Er gerät in Todesgefahr und nur die Aufmerksamkeit seiner Mutter und Emmas Bruder Matt retten ihm das Leben. Am Ende wird die wahre Täterin entlarvt und eine zarte Liaison zwischen Adam und Toot, der Schwester seines Freundes, beginnt.
Die Autorin schafft es spielend, den Spannungsbogen vom ersten bis zum letzten Satz aufrecht zu erhalten. Zu Beginn wird der Leser sofort in die Handlung eingespannt, die sich zunächst recht düster und abweisend zeigt. Erklärungen zu Geschehnissen in der Vergangenheit werden dann geschickt in den Kontext eingewoben, so dass sich mit und mit ein komplettes Bild ergibt. Die Suche nach den einzelnen Fragmenten des Tagebuchs und die Rätsel, die Lina dem Leser aufgibt sorgen für Dramatik pur. Der überaus interessante Protagonist mit Handicap, der trotzdem zum Held wird, tut ein Übriges. Die unerwartete Wendung zum Ende der Geschichte setzt noch einen Glanzpunkt obenauf.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für junge Leser ab 14.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von PIGI.
Veröffentlicht am 01.01.2010