Dem Pharao versprochen

Autor*in
Arold, MarLiese
ISBN
978-3-596-85322-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
348
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Anchesenamun heiratet ihren Halbbruder Tutanchamun, ist aber keineswegs glücklich damit, weil sie in den Bruder ihrer Milchschwester verliebt ist. Der zieht in die Ferne und erst, als Tutanchamon stirbt, kommt er nach Memphis zurück. Inzwischen hat Anchi den alten Eje geheiratet, der dadurch sein Lebensziel erreicht: Pharao zu werden. Dem jungen Paar gelingt noch in der Hochzeitsnacht die Flucht zu den Hethitern.

Beurteilungstext

Hofnachrichten von Pharaos, auch dort wurde geliebt und intrigiert, gemordet und Ehrgeiz entwickelt wie zu allen Zeiten in allen Dynastien. Marliese Arold beschreibt die 14-jährige Pharaonin als 14-Jährige des 21. Jahrhunderts, sie lebt in der Teenie-Gedanken- und vor allem -Illusionswelt, die wenig mit der historischen Realität zu tun hat. Ihre Freundin ist etwas handfester, deren Bruder der einfache, todunglücklich verliebte 16-Jährige. Aus Ägypten stammen dann die Zutaten: Geschichte und Kleidung, Dynastisches und Machtstreben, Figuren und Landschaft. Die Liebe ist heftig, weil unerfüllt, die Zwangsehe voller Missverständnisse und Unglücksfälle, die Anchesenamun auch nicht glücklicher machten. Lebensnah schreibt die Arold, nur mit den Vorstellungen der alten Ägypter hat das wenig zu tun. Sie versetzt den berühmten Arzt Sinuhe in die Zeit der Handlung (eigentlich lebte er 600 Jahre zuvor), aber auch er, der seinerzeit ein berühmter Heilkundiger war und auf die Grenzen des gesellschaftlich Akzeptieren stieß, war immerhin dem Denken seiner Zeit verhaftet - hier ist er der moderne Arzt, der sein Leben riskiert, als er Tutanchamun eröffnet, dass Geschwister ein hohes Missbildungsrisiko eingehen, wenn sie zusammen Kinder bekommen.
Die jungen Mädchen sind selbstbewusst, setzen sich gegen unangemessene Ansprüche durch, auch wenn sie gegen die großen Mächte nicht ankommen; den Klassenunterschied zwischen ihnen - Pharaotochter und einfaches Mädchen - sehen sie nicht. Seinerzeit in der extrem starren ägyptischen Gesellschaftsordnung wäre derlei undenkbar gewesen.
So liegt uns hier ein flüssig geschriebener moderner Roman vor, der an jedem Hofe, ob dem britischen, dem russischen oder dem eines Oligarchen unserer Tage spielen könnte vor dem attraktiven Bühnenbild des alten Ägyptens - die Fakten immerhin stimmen. cjh11.13

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Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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