Dein Auftrag im Burginternat

Autor*in
Boehme Holler, Julia Renée
ISBN
978-3-7855-4685-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
140
Verlag
Loewe
Gattung
Ort
Bindlach
Jahr
2002
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,00 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Buch : Dein Auftrag im Burginternat enthält zwei von einander unabhängige Geschichten, in denen zwei, bzw drei Kinder, die einem Krimiclub angehören, Aufgaben lösen sollen. In der ersten Episode von Julia Boehme geht es um das Enträtseln einer Geheimschrift an der Mauer des Burginternats und um das Entlarven von Außerirdischen; der zweite Teil ist von Renée Holler und handelt von der Entführung eines Mitschülers durch einen bekannten Betrüger und die Mathematiklehrerin der Kinder.

Beurteilungstext

Ein Rätselkrimi ist vom Prinzip her eine gute Idee: Die Verknüpfung von spannender Handlung und Anregung zum Mitmachen, Nachdenken und Rätseln kann die jungen Leser begeistern und so nebenbei den Sinn für Logik üben.
Wem dieses Genre gefällt, der findet gelungene Bücher ( ohne Anspruch auf Vollständigkeit, es sind Stichproben aus den Bücherregalen meiner Jungs) z. B. aus dem Ravensburger Verlag “Club der Detektive”von Wolfgang Ecke oder auch die Schneiderbücher vom“Kommisar Kugelblitz “, Ratekrimis von Ursula Scheffler .
Im Loewe Verlag sind in der Reihe “Kennwort Ratekrimi” bereits 26 Bücher erschienen, dieses Jahr kommen zwei neue hinzu, u. a. das hier besprochene “ Dein Auftrag im Burginternat”. Die beiden Teile dieses Buchs : “Dein Auftrag im Burginternat” von Julia Boehme mit Illustrationen von Dorothea Ackroyd und “ Entführung auf dem Schulhof” von Renée Holler, illustriert von Irmgard Paule unterscheiden sich wenig: Um die altbekannten Rätselarten, meist Entziffern von teils unleserlicher Schrift, Lesen von Plänen, Bildervergleichen und Finden von Dingen auf Bildern sowie ein bis zwei Rechenrätseln ( insgesamt alles im Niveau “pädagogisch wertvoller” Comics)
in eine spannende Geschichte einzubeziehen, wurde eine Handlung an den Haaren herbeigezogen, ohne Rücksicht auf Wirklichkeitsnähe oder Logik. Da malen Außerirdische an die Schulmauer mit Farben, “ die aus Substanzen bestehen, die sonst nirgends auf der Erde vorkommen”, benutzen aber die deutsche Sprache in Reimform ( mit etwas holprigem Versmaß) - die außerirdischen Kinder erkennt man daran, dass sie zwar fürs Auge sichtbar sind, aber durch ihre Strahlung immer genau das Foto zerstören, auf dem sie abgebildet sein sollen...sind aber harmlos, weil sie so nett aussehen... Immer wenn die Kinderdetektive nicht weiterkommen, scannen sie etwas in ihren Computer ein, das sind moderne Zeiten. Nein, mit einigermaßen klarem Verstand kann man so eine Handlung nicht ernstnehmen.
Die zweite Geschichte wird noch abstruser, der kleine Junge, der entführt wird , hat noch Zeit, in einem Zeitungsartikel einzelne Buchstaben zu unterstreichen, um um Hilfe zu bitten, der böse Gangster mit dem Motorrad und seine Komplizin, die Mathematiklehrerin, hinterlassen wie bei einer Schnitzeljagd genaue Hinweise, wo sie hinfahren und wie die Zahlenkombination des Geheimcodes zu lösen ist... Blödsinn.
Hübsch sind die Illustrationen, obwohl - es kann die Kinder schon “nerven “ wenn die Figuren von Dorothea Ackroyd immer extrem wuschelige Haare und meist einen offenen oder nur punktförmigen Mund haben. So unlogisch wie die Texte sind auch manche Bilder, wenn z.B. ein Skelett im Bioraum ohne jede Befestigung herumsteht, es wäre längst zu einem Haufen Knochen zerfallen.
Schade, es ist ein Buch zum Abgewöhnen. Ob der Verlag den sarkastisch gemeinten Ausspruch, den Hape Kerkeling
Sarah Fergusson in “Willi und die Windzors” sagen lässt , ernst genommen hat?: “Wieso, es ist doch bloß für Kinder!”

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Diese Rezension wurde verfasst von rp-bb.
Veröffentlicht am 01.01.2010