Dash und Lilys Winterwunder

Autor*in
ISBN
978-3-570-16116-6
Übersetzer*in
Ott, Bernadette
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Pawlowska, Editha Cunnigham, Sandra
Seitenanzahl
318
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 16jährige Dash entdeckt kurz vor Weihnachten in seiner Lieblingsbuchhandlung ein rotes Notizbuch. Es gehört Lily, die den Jungen zu einem Such- und Finde-Spiel auffordert. Beide Jugendliche spielen mit unterschiedlichen Aufgaben das Spiel weiter, zögern aber das tatsächliche Kennenlernen hinaus. Als Dash Lily zum ersten Mal sieht, ist sie beschwipst. Die Texte, die sie sich aber bisher geschrieben haben, lassen beide nicht los und so kommt es doch zu einem Happyend.

Beurteilungstext

Eine außergewöhnliche Idee, in einer Großstadt einen Jungen kennenzulernen, der ungewöhnlich ist, weil er sich mit Literatur beschäftigt, Mut und Kreativität zeigt. Dash, dessen Eltern geschieden sind, ist über Weihnachten und Silvester alleine und das findet er gut so. Er vergräbt sich in Bücher, liebt es vor allem, die Bedeutung von Wörtern nachzulesen. Er schreibt im Laufe der Handlung auch kleine philosophische Texte in das rote Notizbuch, mit dem ihn Lily gelockt hat. Lily ist ebenfalls in dieser Zeit alleine. Die Eltern sind auf den Fidschi-Inseln, der Großvater ist nach Florida geflogen, um seiner Freundin einen Heiratsantrag zu machen, was misslingt, der große Bruder ist schwul und kommt mit seinem Freund nicht aus dem Bett. Auch der Kusin ist schwul, hilft aber seiner Kusine, denn Lily sehnt sich nach einem Freund und einem ersten Kuss. Die Texte, die Dash ihr schreibt, faszinieren sie, auch die Orte, die sie aufsuchen muss, um den nächsten Text zu bekommen. Soweit ist es ein bemerkenswertes Buch für Jugendliche, die auf der Suche nach einer Liebe sind, ohne schon sexuelle Erfahrungen gemacht zu haben. Trotzdem schreckt man beim Lesen ob des geschilderten Milieus in der amerikanischen Großstadt zurück. Weihnachten bedeutet hier Geschenkerummel, ein wenig Gefühlsduselei, Partys allerorten. Und mittendrin eine 16jährige, die alleine mit dem Taxi in Clubs fährt, auf versifften Toiletten ins Notizbuch schreibt, auf einer Party süßen Likör trinkt, deren Wirkung sie noch gar nicht abschätzen kann. Auch Dash kommt nicht ungeschoren davon, gerät zu Beispiel an einen pädophilen Weihnachtsmann, verbringt mit der Exfreundin eine Nacht im Hotel. ( Das wird nicht näher ausgeführt- sie waren am Morgen noch beide angezogen, was an amerikanische Moral denken lässt). Dash gerät in eine Rangelei mit Grundschülern und schon wird er im Internet natürlich mit einem Handyfoto kenntlich gemacht, beschimpft. Wie die beiden Hauptakteure sich tatsächlich finden, ist recht konstruiert, auch das erste lange gemeinsame Zusammentreffen in der nächtlichen Buchhandlung, in der sie eingesperrt sind. Zeitweilig zieht sich das Buch auch unnötig in die Länge und man wartet als Leser darauf, dass endlich etwas passiert. Weihnachtlich ist das Buch nur durch die Zeit, in der die Handlung spielt und die ansprechende Illustration des Bucheinbandes.

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Diese Rezension wurde verfasst von RPTL.
Veröffentlicht am 01.01.2010