Das Zweihorn: oder wie das Nashorn zu seinen beiden Hörner kam

Schlagwörter

• Gefühle

Teaser

Das Nashorn ist trotz seiner Kraft und Stärke immer ein wenig traurig. Es bittet die Sonne um Rat und die weiß Abhilfe. Ein zweites, kleines Horn soll dem Nashorn die Lust auf das Abenteuer des Lebens schenken.

Beurteilungstext

Es ist ein sehr bildgewaltiges, farbenprächtiges Bilderbuch. Das Nashorn ist hier kein graues Tier, nein, es leuchtet in vielen, bunten Farben. Auch die Savanne, auch das Land am Fluss sind vielfarbig und vielgestaltig. Trotzdem ist es eindeutig Afrika, die angedeuteten Schirmakazien, ebenso die mächtige Sonne vermitteln das recht deutlich. Die illustrierte Geschichte hat eine klare und positive Botschaft: lass dich nicht von negativen Gefühlen überwältigen, erkenne wie schön und wertvoll das Leben ist. Traurigkeit und Fröhlichkeit gehören beide dazu, wir müssen unsere Gefühle akzeptieren, können sie aber auch durch unsere Haltung beeinflussen. Im Original ist die Handlung wohl auch in Reimform geschrieben, das finde ich hier problematisch. Im Deutschen wirken die Reime sehr holprig, man kann den Text schlecht vorlesen. Manche Wendungen sind so bemüht und grammatikalisch fragwürdig, dass man sich wünschen würde, die beiden Übersetzerinnen hätten auf diese Form verzichtet und den Text in Prosa geschrieben. So ist er jedenfalls schwer zu verstehen, besonders für Kinder. Das ist sehr schade, da die ansprechenden, plakativen Bilder die Fantasie anregen, sich mit Farben und Formen selbst auseinander zu setzen und Neues zu gestalten. Den Text ignorieren kann man aber auch schlecht, die Kinder sollen ja auch die Geschichte verstehen. Diese Diskrepanz führt bei mir nur zu einer eingeschränkten Empfehlung.