Das wunderbare Paradies von Mr. Johnson

Autor*in
Grosz, Pierre
ISBN
978-3-8337-4578-2
Übersetzer*in
John, Celina
Ori. Sprache
Illustrator*in
Saillard, Rémie
Seitenanzahl
32
Verlag
Jumbo
Gattung
Bilderbuch
Ort
Hamburg
Jahr
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialFachliteraturFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In dem Bilderbuch „Das wunderbare Paradies des Mr. Johnson“ geht es um einen Mann namens Herbert Johnson, der mit seiner Arbeitsstelle nicht mehr zufrieden ist. Jedoch ist er nicht wegen der Tätigkeit, die er dort verübt unzufrieden, sondern mit der bildlichen Veränderung seines Arbeitsplatzes. Immer mehr wird sein Arbeitsplatz zu einer Müllhalde aus rostigen Nägeln, verfaultem Obst und abgefahrenen Reifen. Dies will er sich jedoch nicht länger anschauen müssen, er beginnt zu handeln und zaubert somit ein Naturschutzgebiet.

Beurteilungstext

Bereits das Titelbild des Buchs weckt großes Interesse und Neugierde bei den Lesern. Im Vordergrund der Titelseite befindet sich ein Mann, in schwarz-weiß gehaltenen Klamotten. Dieser trägt in jeder Hand einen großen Blumentopf, in dem bunte Pflanzen und Blumen zu sehen sind. Zudem befinden sich an oder in diesen Töpfen verschiedene Vögel. Im unteren Teil des Titelbildes sieht man eine Art Wiese und Bäume, die auf dieser stehen. Im Hintergrund befindet sich eine Stadt, welche in einem dezenten Mint-Ton gezeichnet wurde.
Beim Aufschlagen des Bilderbuchs und Blättern auf die erste Seite wird der Leser nahezu „erschlagen“. Es zeigt die Müllhalde mit riesigen Bergen von Müll, die Farben sind hierbei in dunklen Tönen, teils auch in Schwarz gehalten. Somit soll der Leser direkt mit dem eigentlichen Problem der Geschichte konfrontiert werden: Dem enormen Müllkonsum und diesen nicht richtig entsorgen zu können. Der Autor arbeitet bereits auf dieser Seite mit vielen Aufzählungen und ausschmückenden Adjektiven, sodass der Leser eine bessere Vorstellung entwickeln kann.
Der Grund für dieses Problem, welches Mr. Johnson sieht, wird kurz und knapp auf Seite zwei dargestellt: Der enorme Müllkonsum von Millionen Hauhalten. Und er redet dabei nur von den Haushalten in New York.
Innerhalb der nächsten Seite wird eine kleine Zeitreise gemacht und es wird das frühere Bild von Jamaica Bay dargestellt. Und der Grund dafür gesucht, wie es zu dieser extremen Müllansammlung kommen konnte. Dies wird auf Seite fünf vom Bildgestalter etwas übertrieben dargestellt. Was jedoch den Lesern mehrere Impulse geben und auf das enorme Konsumverhalten aufmerksam machen soll. In der heutigen Zeit werden Dinge, die nahezu neu aussehen oder noch sehr gut aussehen, weggeschmissen und es werden immer wieder neue Dinge gekauft, um mit Anderen mithalten zu können und diesen gerecht zu werden. Selten wird die Frage gestellt, ob man die Sachen wirklich braucht. Es wird immer weiter gekauft.
Auf den nächsten Doppelseiten befindet sich die Hauptfigur des Buches, die auch schon im Titel festhalten wird - Mr. Johnson eher gesagt Herbert Johnson. Auf dieser Seite wird der überdimensionale Lkw gezeigt und im Vergleich dazu der in seinem kleinen Haus sitzende Mr. Johnson. Der Autor weist auf die unzähligen Folgen der Müllanhäufung hin. Es entstanden im Laufe der Jahre riesige Berge mit Müll, die durch ihre Größe sogar ins Meer geschwemmt wurden und dort Inseln bildeten. Es werden die Gefühle und Gedanken von Mr. Johnson aufgelistet, welcher immer trauriger wurde und wie sich alles nur noch zum Schlechteren veränderte. Im Vordergrund dieser Doppelseite befinden sich die unzähligen dunkelfarbigen gestalteten Müllberge, welche dem Lesser schon ein Gefühl von einer gewissen depressiven und traurigen Stimmung geben. Im Gegensatz dazu steht die nächste Seite, diese wurde sehr farbenfroh und bunt gestaltet. Auf dieser möchte Mr. Johnson eine Lösung für sein Problem finden und macht sich auf den Weg in den Blumenmarkt. Dort kaufte er verschiedenste Pflanzen und kam jeden Sonntag dorthin um mehr Pflanzen zu kaufen.
Diese wurden dann in der Müllhalde eingepflanzt und somit wuchs Jamaica Bay immer mehr und wurde immer grüner. Das Bild erscheint durch die Pflanzen und ausgewählten Farben direkt viel freundlicher, dies wiederum wirkt sich auch auf den Leser sowie Bilderbuchbetrachter aus. Die Stimmung sowie Gefühle werden direkt positiver bei Betrachtung der nächsten Seiten. Auf den nächsten Seites des Buchs wird erzählt, was mit Jamaica Bay passiert, nachdem Mr. Johnson die fabelhafte Idee hatte dort Blumen zu pflanzen. Der Autor wählt hierfür außergewöhnliche Wörter, sodass es bei den Kindern zu einer Wortschatzerweiterung führen könnte.
Auf Seite 14 befindet sich dann ein Bild ohne Text, ganz unter dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Auf der nächsten Doppelseite werden die Eulen in der Nacht gezeigt, welche zuvor (als Jamaica Bay noch eine Müllhalde war) fast wie ausgestorben waren. Sogar Vögel trudeln langsam wieder ein und sind sogar am Flughafen zu finden, wodurch auch der Bürgermeister der Stadt auf Mr. Johnson aufmerksam wird. Er reist nach Jamaica Bay und gibt Johnson große Anerkennung. Mr. Johnson erhält dadurch eine Wertschätzung, die ihm sichtlich gefällt. Jamaica Bay wird immer populärer und es kommen immer mehr Besucher, sodass es zu einer wahren Attraktion wird. Die Natur sowie die Pflanzen stehen auf den nächsten Seiten im Vordergrund, der Bagger mit den Mülleimern sowie Containern rückt immer mehr in den Hintergrund und wird von dem Illustrator nur noch in grauen Tönen dargestellt, die auf jeder Seite etwas mehr verblassen. Das Bild steht immer wieder im Vordergrund. Es wird mit ausschmückenden Adjektiven gearbeitet, sodass der Leser (der ohnehin durch die detailreichen Zeichnungen eine Vorstellung von Jamaica Bay hat) den Anschein hat, selbst in Jamaica Bay für einen kurzen Moment sein zu können. Mr. Johnson bleibt trotz dem Trubel sehr gelassen und geht seinem Ritual jeden Morgen nach: Er fährt, bevor die Menschen eintrudeln, eine Runde durch den Park mit seinem treuen Begleiter, dem Hund, und genießt die pure Natur.
Auf der letzten Innenseite wird die wahre Geschichte von Johnson kurz beschrieben. Sie soll den Leser auch etwas zum Nachdenken anregen und an das Konsumverhalten erinnern, welches eventuell etwas eingestellt werden könnte, sodass jeder etwas zum Erhalt der Zukunft beiträgt
Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Bilderbuch, welches den Titel „Das wunderbare Paradies des Mr. Johnson" trägt, ein durchaus weiter zu empfehlendes Buch ist. Die Botschaft des Buchs wird auf sehr liebevolle Art und Weise erklärt. Dies fällt dem Leser/dem Bilderbuchbetrachter leichter, die wichtige Botschaft zu verstehen. Jeder von uns kann etwas für unseren Planeten tun, auch wenn es nur was Kleines ist. Würde jeder von uns auf seinen Konsum etwas achten, würde nicht so viel Müll produziert werden.
Das Bilderbuch ist definitiv weiter zu empfehlen und lädt durch die toll gestalteten Bilder ein, die Kinder aktiv in dieses wichtige Thema einzubeziehen. Ein tolles Buch, welches dazu einlädt, es mehrmals aus dem Regal zu nehmen.


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Diese Rezension wurde verfasst von monimuja; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 23.06.2023