Das verflixte Klassen-Schlamassel

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Teaser

Die 10 jährige Nory hat - wie alle anderen auch - magische Fähigkeiten. Zur besonderen Ausbildung dieser soll sie nach der Grundschulzeit auf die weiterführende Schule gehen. Wenn möglich an eine ganz besondere, die Genie-Akademie für hochbegabte Magier. Dort ist ihr Vater Direktor und entsprechend hohe Erwartungen hat er an seine Tochter.

Beurteilungstext

Zauber und Magie einmal anders bitte. Im ersten Band der Reihe Murks-Magie befindet sich der Leser weder in entfernten Welten, noch versetzt in andere Zeiten, geschweige denn dass wir auf böse Dämonen oder Magier treffen, die es zu besiegen gilt. Und doch geht es nicht ganz mit rechten Dingen zu, wenn Nory sich statt in eine Katze in eine Batze, also eine Mischung aus Biber und Katze, verwandelt und ihr Vater sein Zimmer einfach verschwinden lässt, nachdem die Batze es reichlich demoliert zurückgelassen hat. Die in einer phantastischen Welt angesiedelte Erzählung thematisiert ein relevantes Problem unserer Zeit und wirkt damit überaus real. Einziger Unterschied: alle Figuren haben magische Fähigkeiten. Die einen sind Fluxer und können sich in Tiere verwandeln, andere sind Fackler und können Feuer zaubern, während die Flauscher eine besondere Wirkung auf Tiere ausüben und es den Fliegern, wie es der Name schon sagt, möglich ist umherzufliegen. Fehlen nur noch die Flirrer, deren Gabe es ist, Dinge unsichtbar zu zaubern. Doch all dieser Hokuspokus steht nicht im Mittelpunkt der Geschichte. Nory besucht die 4. Klasse einer Grundschule und soll auf eine Eliteschule, an der ihr Vater Direktor ist. Dafür gilt es eine Aufnahmeprüfung zu bestehen, die ihre beiden Geschwister bereits erfolgreich absolviert haben. Es ist unschwer zu erraten, dass ihr dies nicht gelingt. Mit ihrer sogenannten Murksmagie vermasselt sie alles, da sie ihre Fähigkeit nicht kontrollieren kann und wird kurzerhand bei der Tante untergebracht, in deren Ort es eine Spezialklasse für vermurkste Kinder gibt. Fehlende Leistung – von der Familie abgeschoben – in der Schule in einer Spezialklasse untergebracht und von den übrigen Schülerinnen und Schülern gehänselt. Wer sieht da keine Parallelen zu unserer Leistungsgesellschaft? Klar, dass Nory die Klasse so schnell es irgend geht verlassen und wenn schon nicht in die Genie-Akademie, immerhin in eine normale Schulklasse wechseln will. Die Chancen stehen nicht schlecht. Doch als einer der „Spezialschüler“ auf dem Pausenhof von den „Normalen“ attackiert wird, nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung.
Die farbenfrohe, verspielte Coverillustration ist ebenso ansprechend wie der flüssige Sprachstil des Autorinnenteams. Die insgesamt 18 Kapitel lassen sich leicht lesen und sind mit Vignetten in schwarz-weiß illustriert, die das, was kommt, bereits erahnen lassen. Somit ist das Buch das perfekte Lesefutter für Mädchen ab 8/9 Jahren, die sich bereits an lange Texte von 208 Seiten wagen.