Das Vaterunser

Autor*in
ISBN
978-3-85581-419-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Battut, Éric
Seitenanzahl
32
Verlag
Bohem Press
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2005
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Um das Vaterunser kommt in unserem Kulturkreis wohl niemand herum. Hier ist es in Abschnitte unterteilt, durch weitere Texte interpretiert und je doppelt bebildert. Allerdings kein Wort über die Rolle des Matthäus in der Bibel, er wird nur sehr nebenbei im Anhang erwähnt. Hier wird eine Chance vertan.

Beurteilungstext

Bestimmt ist es das bekannteste Gebet auf der Welt, das Vaterunser. Regine Schindler zerstückelt es in 12 Teile, wobei sie die ersten drei sich wiederholend formuliert (Vater - Vater unser! - Vater unser im Himmel) und dann immer nur noch anhängt (Dein Name werde geheiligt - Dein Reich komme - Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden - Unser tägliches Brot gib uns heute - Und vergib uns unsere Schuld - Wie auch wir vergeben unsern Schuldigern - Und führe uns nicht in Versuchung - Sondern erlöse uns von dem Bösen - Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen).
Auch damit vergibt sie eine Chance, versucht aus "guter Vater" auch "meine Mutter" zu machen, indem sie eine Vogelmutter bemüht. Battut zeichnet inhaltlich brav dies Motiv, künstlerisch allerdings ausgesprochen gut. Zu jedem Text gibt er eine kleine rechteckige Zeichnung, die er auf der Gegenseite (alle seine großen Bilder sind rechts) erweitert oder noch einmal interpretiert. Sein Rot lässt er nur selten ganz im Hintergrund, zumeist bestimmt es das Bild, strukturiert es oder lenkt den Blick. Je länger das Gebet, desto freier fühlt er sich in der Zeichnung. Bei den Schuldigern ist er bei einer Mauer, auf der zwei Personen setzt, bei der Erlösung des Bösen lässt er fünf schwarze Flugzeuge eine Stadt in Schutt und Asche legen, während der Fußboden in Rot erglüht.
Sein letztes Bild ist mehrfach interpretierbar. Zunächst erscheint eine gemalte Note in das Weltall zu schweben, aber es ist -farbenunabhängig- eher eine Kastanie, die ausgetrieben hat und nun in die weite Welt unterwegs ist, am nahen Mond vorbei und im Schwung ebenso an der großen Sonne.
Die Idee zum Buch ist zunächst einmal positiv anzumerken und den Illustrationen sind nur geringe Mängel anzukreiden. Dennoch will sich kein rechtes Gefühl für ein rundum gelungenes Buch einstellen. Man merkt ein bisschen missionarischen Eifer, vielleicht ist er es, der stört.
Der Rezensent ist allerdings religionskritisch eingestellt, so dass seine Meinung in dieser Hinsicht nur sehr bedingt zu beachten ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010