Das unsichtbare Mädchen

Autor*in
Cotter, Charis
ISBN
978-3-570-16346-7
Übersetzer*in
Frischer, Cathrin
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
350
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Gefühlvoller Roman um Freundschaft, Verlust und Tod mit Gänsehaut-Faktor und überraschendem Ende. Die Freundschaft zwischen zwei Mädchen wird durch den Kontakt mit Geistern auf die Probe gestellt und schon bald ist nicht mehr klar, ob diese nur in den Köpfen der Mädchen existieren.

Beurteilungstext

Nachdem Rose in das Nachbarhaus eingezogen ist, lernen sich Polly und sie bei einem Treffen auf dem Dachboden kennen. Während Polly sich über das übervolle Haus aufregt, in welchem ihre Eltern immer mehr Kinder einquartieren, fühlt sich Rose von ihren vielbeschäftigten und ordnungsfanatischen Eltern vernachlässigt. Schnell schließen die beiden Freundschaft und Polly, die Geister sehen kann, identifiziert Rose direkt als einen solchen und zwar den Geist von Winnifred, welche eigentlich Roses Tante war. Es kostet Rose viel Mühe, Polly vom Gegenteil zu überzeugen. Und auch Pollys Zwillingsbrüder, welche sie sonst nur viele Nerven kosten, wollen den Kontakt zwischen Polly und Rose mit allen Mitteln verhindern. Auf der Suche nach der Wahrheit stolpern die beiden Mädchen jedoch über erschreckende Tatsachen, die alles verändern sollen.

In fünf Teile und verschiedene Kapitel gliedert sich das Buch, wobei jedes Kapitel jeweils aus der Perspektive von Polly und der von Rose erzählt wird. Ausnahme bildet hier nur der Abschluss des Buches, bei dem nur noch eine der Protagonistinnen spricht.
Nicht nur durch den Perspektivwechsel gelingt es den LeserInnen leicht, sich in die jeweilige Protagonistin einzufühlen. Detailreiche Beschreibungen der Gedanken und Gefühle der Mädchen und die Reduktion auf wenige handelnde Personen richten den Blick der LeserInnen direkt auf das zentrale Geschehen.
Die Grundstimmung des Romans ist trotz des Themas Tod nicht nur bedrückt. Aber durchgehend ist die Wirkung der jeweiligen Szene klar bestimmt. Kurze Sätze liefern direkte Informationen, jedoch nicht ohne dabei immer wieder Zweifel in den LeserInnen hervorzurufen, was die Hintergründe der Erzählung betrifft. Bereits früh wirft der Roman Fragen auf, fordert zum Weiterlesen und zum Anstellen von Vermutungen auf. Auch die Rolle der Zwillinge, welche immer wieder wichtige Hinweise geben, wird erst am Ende des Romans deutlich. Das letztendliche Ende des Romans ist so überraschend wie tragisch. Trotzdem ist dies bei weitem nicht die einzige berührende Stelle. Immer wieder wird auch das einzelne Schicksal der Mädchen beleuchtet. Oftmals möchte man ihnen helfen, gut zureden oder sie beruhigen. Während ihre Familien ihrem normalen Alltag folgen, scheinen Rose und Polly allein und sich selbst überlassen, trotz ihrer unterschiedlichen familiären Ausgangssituationen.

Besonders Mädchen wird dieser melancholische Roman vollkommen für sich einnehmen. Mit viel Wärme, dem Blick für Details und einer sensiblen Wortwahl fesselt einen das Buch bereits nach den ersten Seiten.

Die Autorin Charis Cotter, welche nach ihrem Studium der Literatur und des Schauspiels bereits mehrere Sachbücher veröffentlicht hat, macht durch ihren Debütroman „Das unsichtbare Mädchen“ ihre Faszination für Geister sehr gelungen deutlich.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von kst; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 27.06.2015

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