Das Traumrad

Autor*in
de, Vries
ISBN
978-3-7941-6009-9
Übersetzer*in
Kiefer, Verena
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
108
Verlag
Gattung
Ort
Düsseldorf
Jahr
2003
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Steffen (ca. 12) ist begeisterter Radfahrer. Sein Traum ist ein echtes Rennrad. Dafür spart er eisern. In einem neuen Fahrradgeschäft entdeckt er ein absolutes Traumrad, das der Besitzer selbst gebaut hat. Ob er es jemals besitzen wird?

Beurteilungstext

Alles könnte gut sein bei Steffen: Er hat eine nette Familie mit freundlichen Eltern u. einer 14-jährigen Schwester; in der Schule läuft es gut und er hat Freunde; mit Prospekt-Austragen bessert er sein Taschengeld auf, um sich seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen zu können: ein Rennrad. Als in seinem Wohnviertel ein neues Fahrradgeschäft eröffnet, freundet er sich mit dem Besitzer an und findet in ihm einen ebenso begeisterten Radrenn-Fan, wie er selbst einer ist. Herr Ruhlefeld hat sogar selbst ein tolles Rennrad entwickelt. Alles könnte gut sein - wenn da nicht die beiden (älteren) Rüpel wären, die Steffen quälen, wenn sie seiner habhaft werden. Nachdem sie auch sein Rad demoliert haben,. erlaubt ihm Herr Ruhlefeld, mit dem Super-Rennrad zu fahren - und dabei passiert es: Als die beiden Quälgeister auch Hand an das Rennrad legen wollen, rastet Steffen aus und legt sich mit dem älteren und stärkeren “Gorilla” an. Zwar sieht er hinterher übel aus, aber auch der “Gorilla” und sein Freund haben wohl ihre Lektion gelernt. Zusammen mit seiner Freundin Sabine spart Steffen eisern weiter - bis sich sein Traum erfüllt und er das TRAUMRAD kaufen kann.
Eine wirklich gute Geschichte zu erzählen für Jungen zwischen 11/12 und 15 ist gar nicht so einfach. (Zu) viele Entwicklungsfaktoren und Sachinteressen bündeln sich in diesem Alter. Doch der versierten holländischen Autorin ist das Kunststück gelungen! Realistisch und genau schildert sie das Alltagsleben des Jungen in Familie und Schule: die Kappeleien mit der Schwester, die Begegnungen mit Gleichaltrigen, die manchmal Angst machen, der Blick in den Spiegel und auf die vielen Sommersprossen, die heimliche Schwärmerei für die Schulfreundin Evelin, die aber bald überlagert wird von der handfesten Freundschaft zu der gleichgesinnten Sabine - und wie ein roter Faden das starke Interesse am Radrennsport und seinen berühmten Vertretern. Sensibel zeichnet die Autorin die Freundschaft zwischen dem Jungen und dem Fahrradhändler nach. Der, ein Witwer, hat einen Sohn verloren, der bei seinem Tod wohl in Steffens Alter war. Die Trauer, die den Händler imer wieder überschattet, können die Kinder (und ein großer Hund, den sie anschleppen) schließlich überwinden.
Durch die sorgsam entworfenen und klar charakterisierten Figuren erhält die Geschichte Tiefe, Dichte und Realitätsnähe. Und so wirkt auch das positive Ende folgerichtig und konsequent.
Klare, anschauliche, präzise Sprache, jedoch leider einige Übertragungs- oder Flüchtigkeitsfehler:
S. 20: Statt “DAS ist es also etwas Superbesonderes” müsste es heißen “DA ist ....
S. 75 : Statt “Sie wollte auf dem Fausto Coppi fahren.... müsste es heißen: Sie WOLLTEN auf dem Fausto Coppi ....
S. 107: Statt: “Er nahm zwei Fahrräder HINAUS.... müsste es heißen: Er nahm zwei Fahrräder HERAUS... Echt schade!
Dennoch: eine große Empfehlung für das schöne Jungenbuch mit der unsentimentalen und dennoch anrührenden Geschichte!

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Diese Rezension wurde verfasst von RP-KIM.
Veröffentlicht am 01.01.2010