Das Tier mit den Funkelaugen

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• Abenteuer
• Tiere

Teaser

Das Bilderbuch erzählt eine wunderbare Traumreise mit einem phantastischen Tier, das in Wort und Bild ganz unglaublich daherkommt.

Beurteilungstext

Rikki wünscht sich ein Tier, gleichermaßen groß und klein, fliegend und schwimmend, stark und schnell. So etwas gibt es nicht, meinen die Eltern, doch Rikki glaubt fest daran. Und tatsächlich, in der Nacht kommt ein solches Tier mit Funkelaugen zu ihm, mit dem er sich auf eine wunderbare Reise durch die Luft und unter das Wasser begibt. Zuerst steht ein Kampf, dem Rikki unterliegt. Doch das Tier muss nicht gebändigt werden. Es ist für Rikki da und fliegt mit ihm durch die Nacht und schwimmt im See unter dem Wasser. Dort treffen sie auch ein Seeungeheuer, doch zum Glück kann sich das Tier ganz klein und ganz groß machen. Deshalb kann es am nächsten Morgen auch die Mutter nicht sehen. Aber: Es ist da!
Diese faszinierende Traumgeschichte stellt die Dramaturgie bereit, die Kveta Pacovska in gewohnt virtuoser Art und Weise in ihren kräftig farbigen und wunderbar formenhaften Collagen ins Bild setzt. Das Spiel mit Versatzstücken von Figuren und Objekten, die Dekonstruktion und Neukombination von bekannten und plakativen Elementen wird Rikkis Fantasiespiel untergeordnet und verliert allzu oft den festen Bezug zum Vorstellbaren. Damit emanzipiert es sich aber auch vom Rationalen und gewinnt wahre Freiheit des Geistes.
Das Buch fasziniert eben diese Streifzugs wegen, der weder angepasst noch domestiziert daherkommen. Fast ist es eine Antithese zu Theodor Storms Häwelmann, denn am Ende steht nicht die einsichtige Rückkehr in den sicheren Bereich, sondern die Sicherung des autonomen Raumes der kindlichen Fantasie, auf die Erwachsene keinen Zugriff haben. So ist das Buch wunderbar eigenwillig und ausdrücklich zu empfehlen.