Das Streichholzschachtel-Tagebuch

Autor*in
Fleischman, Paul
ISBN
978-3-941787-20-9
Übersetzer*in
Stuart, Nicola
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Ibatoulline, Bagram
Seitenanzahl
38
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
BilderbuchBiografieSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2013
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Mädchen findet im Antiquitätenladen ihres Urgroßvaters eine Kiste voll mit Streichholzschachteln und fragt nach dem besonderen Inhalt. Da beginnt der Urgroßvater mithilfe der Gegenständen in den Schachteln zu erzählen: wie er einst Hunger leiden musste, wie er nach Amerika kam und zunächst ausgegrenzt wurde und wie er sich schließlich ein menschenwürdiges Leben aufbaute.

Beurteilungstext

Schon mit dem ersten Aufschlagen des Buches taucht man tief in die nostalgische Bilderwelt des Illustrators Bagram Ibatoulline ein. Mit unglaublicher Genauigkeit und Detaillreichtum erschafft er Bilder, die wie Fotografien wirken. Gleichzeitig werden in ihnen durch Mimik und Gestik der Protagonisten Emotionen deutlich, die besonders anrühren: Der Urgroßvater mit faltiger Haut und gütigem Blick, die Enkelin mit etwas scheuer, aber neugieriger Haltung. Warme Braun-Rottöne schaffen eine nostalgische aber von Geborgenheit geprägte Atmosphäre. Mithilfe einzelner abgebildeter Streichholzschachteln und deren Inhalt beginnt die Reise in die Vergangenheit des Urgroßvaters. Die Bilder, die in die Vergangenheit weisen, sind Fotografien gleich, schwarz-weiß gestaltet. Der Leser empfindet die bedrückende Stimmung als es um Hunger, Geldnot und Angst geht. Der Autor schafft es ohne zu beschönigen, auch jungen Lesern die Schwierigkeiten italienischer Einwanderer in Amerika zu vermitteln. Dabei werden sowohl Rassismus als auch Armut und Bildungsferne thematisiert. Die kurzen Episoden sind so gewählt, dass Kinder sie aus ihren Alltagserfahrungen heraus nachvollziehen können, beispielsweise wie hart es war, gegen Hunger nur einen Olivenkern zu lutschen.
Das Bilderbuch liefert großartige Bilder, um ein eher schwieriges Thema und ist auch für junge Kinder nachvollziehbar. Es hilft sowohl das historische Bewusstsein zu entwickeln und bietet zugleich Gesprächsanlässe z.B. zum Thema Rassismus in der Neuzeit. Damit ist es sowohl zum Anschauen zu Hause, als auch in der Schule besonders empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPMA.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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