Das Pferd Huppdiwupp und andere lustige Geschichten

Autor*in
Hannover, Heinrich
ISBN
978-3-499-21786-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Soganci, Selda Marlin
Seitenanzahl
112
Verlag
Rowohlt
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Reinbek
Jahr
2017
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Hier erscheinen 25 bereits veröffentlichte Kurzgeschichten in einem neuen Gewand. Die Illustrationen sind aufgefrischt und das farbige Titelbild vom Pferd Huppdiwupp lädt die Leserin und den Leser ein, in fantastische Welten zu folgen und am Ende mancher Geschichten herzlich zu lachen, auch wenn in einigen Bereichen konservative Werte vermittelt werden.

Beurteilungstext

Jedoch: Wofür ist KONSERVATIV eigentlich ein Gütekriterium? Der Kurzgeschichtenband stammt aus dem Jahr 1968, und es ist dem Rowohlt Verlag zu verdanken, dass diese Sammlung, die einst zu den Klassikern deutscher Kinderzimmer gehörte, durch frische und humorvolle Zeichnungen ein neues Angesicht erhalten hat, ein Umstyling, würden Teenager sagen.

Die fantastische Kurzgeschichte „Das Pferd Huppdiwupp“, die für den Titel sorgt, erzählt von einem Pferd, das immer höher springen möchte. Während ihm die Maus, der Hund, das Kalb und die Kuh als Hindernisse bald zu niedrig werden, scheitert es, als es Großmutters Häuschen überspringt. Es landet auf ihrem Küchentisch, der mit Kakao, Apfelkuchen und Schlagsahne gedeckt ist. Großmutter, ganz Oma ihrer Zeit, lässt das Pferd sich stärken und reitet es danach ebenso selbstverständlich wie tollkühn über ihren eigenen Dachfirst. Während der erwachsene Leser nun mutmaßt, die Probe werde gelingen, denn gemeinsam sei man stärker, lässt die faktische Handlung hier beide erneut scheitern. Mit dem Bauch bleibt das Pferd auf dem Schornstein hängen. Die so gewonnene Aussicht ist nun allerdings für beide attraktiv, und der Pferdebauch wird angenehm gewärmt. Leider geht aber auch der Ofen im Wohnzimmer aus, und daher steigt die Oma ohne großes Aufhebens die Leiter hinunter zurück in ihr Haus.

Hier findet man eine fantastische Geschichte eines humorvollen Scheiterns zu zweit, die angesichts überbehütender und perfektionistischer Eltern eine ganz neue Lesart ermöglicht. Wer also in der Schule oder für Zuhause ein Vorlesebuch mit kurzen Geschichten aus einer vergangenen Zeit sucht, der wird hier fündig. Auch geben die humorvollen oder phasenweise skurrilen Geschichten Anlass, im Sinne einer Anschlusskommunikation über Themen wie „veränderte Kindheit“ oder vergangene Zeiten zu sprechen.

Allerdings, Themen wandeln sich, und auch das Erzählenswerte unterliegt einer Wandlung in deutschen Kinderzimmern und Klassenräumen. Nassrasur, eine Leierkastenfrau mit ihrem Instrument, Wilddiebe, die Bedeutung eines Ofens, eine Fernsehantenne, das vermittelt sich nicht mehr so leicht wie in den 70ern. Die einen werden sagen: Daher ist ein solches Büchlein zum jetzigen Zeitpunkt offensichtlich unabdingbar. Die anderen werden fragen: Was kann es heute noch angesichts veränderter Rezeptionsbedingungen leisten? Wie gut, dass literarische Welten sich nicht empirisch durchmessen, sondern mit eigener Imagination erschließen lassen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 13.07.2018

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