Das Papa-Projekt

Schlagwörter

• Familie
• Freundschaft

Teaser

Die 11-jährige Nele lebt allein mit ihrer Mutter und wünscht sich eine richtige Familie. Ihre Freundin Jessica hat zwar zwei Eltern, doch ihr Vater wird wegen Anlagebetrugs verhaftet. Auf unkonventionelle Art versuchen Nele, Jessica und ihre Freundin Sara, das Verhalten ihrer Eltern in die von den Kindern gewünschten Bahnen zu lenken.

Beurteilungstext

Sabine Neuffer hat eine komplexe Geschichte rund um drei Mädchen geschaffen, die in sehr verschiedenen familiären Konstellationen leben, und von denen zwei, Nele und Jessica, handfeste familiäre und seelische Probleme haben. Nele leidet noch immer unter dem Tod ihres kleinen Bruders, an dem sie sich unbegründet schuldig fühlt. Außerdem zeigt ihr Vater kein Interesse mehr an ihr, und sie will ihre Mutter mit Ron verkuppeln. Jessicas Vater hat kriminelle Geschäfte gemacht. Seine überforderte Frau schickt Jessica nicht mehr zur Schule und will mit ihr nach England fliehen. Jessica haut ab und wird von ihren Freundinnen versteckt... Böse Zungen würden diese Handlung überladen nennen.
Jessica, Nele und Sara sind aber auch vorbildliche Freundinnen, die füreinander einstehen und ein gutes Herz haben. Sie agieren altersgerecht, wissen sich zu helfen und erleben eine abenteuerliche Zeit. Die anderen Protagonisten sind oft etwas klischeehaft geraten. Der 5jährige Timmi, Neles neuer Wunschbruder, streckt dicke Ärmchen aus und hat Apfelbäckchen. Frau Werner ist einfach nur herzlos und gemein. Neles Mutter ist eine taffe Männerhasserin und Jessicas Mutter eine lebensunfähige Modepuppe. Vieles ist einfach zu politisch korrekt und am wirklichen Leben vorbei gestaltet.
“Das Papa-Projekt” ist ein unterhaltsames Buch, das auch Denkanstöße geben möchte. “Was ist Familie?”, “Was macht Freundschaft aus?” sind zentrale Themen. Die Autorin schreibt in einer locker-leichten Sprache, ihre Dialoge bewegen sich nah an der Ausdrucksweise ihrer Leser. So wird ein schwieriger Inhalt altersgemäß verpackt.